Die Wurzelbehandlung

Eine Wurzelbehandlung gilt als Chance den Zahn zu retten, wenn sich die Wurzel im Inneren des Zahnes entzündet hat oder gar abgestorben ist. Dabei entfernt der Zahnarzt unter örtlicher Betäubung das Innere der Zahnwurzel (Pulpa), behandelt den Zahn und versorgt ihn abschließend mit einer Wurzelfüllung.

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Mit einer erfolgreichen Wurzelbehandlung kann der Zahn somit über viele Jahre erhalten bleiben. Mit der Informationskampagne „Erhalte Deinen Zahn“ wirbt die Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V. (DGET) nachdrücklich dafür, dass bei entzündeten Zähnen eine Wurzelbehandlung nie unversucht gelassen werden sollte.

Eine Wurzelbehandlung ist dank moderner Behandlungsmethoden schmerzfrei möglich und sehr erfolgsversprechend. Laut Angaben der DGET liegen die Erfolgsraten moderner Wurzelbehandlungen heute bei über 90 Prozent.

Wann ist eine Wurzelbehandlung nötig?

Wenn der Patient mit den typischen Symptomen für eine Pulpitis zum Zahnarzt kommt. Das sind klopfend-pulsierende Zahnschmerzen, die durch den Überdruck im Zahn entstehen. Weitere Anzeichen sind u.a. Druckempfindlichkeit beim Beißen, Überempfindlichkeit bei warmen und kalten Speisen bzw. Getränken oder eine Verdickung am Zahnfleisch im Bereich der Zahnwurzel.

Das Ziel der Zahnwurzelbehandlung ist immer, den natürlichen Zahn zu erhalten. Ob und wann eine Wurzelbehandlung nötig ist, entscheidet immer der Zahnarzt nach sorgfältigem Abwägen.

Wichtig dafür ist eine Röntgenaufnahme des betroffenen Zahnes. Darauf erkennt der Zahnarzt u.a. wie viele Wurzeln der Zahn hat, welche Größe und Form die Wurzelkanäle haben, ob er wirklich einen Zahn Nerv entfernen muss bzw. aus welchen Kanälen er konkret die Zahnnerven entfernen muss. Stuft Ihr Zahnarzt Ihren betroffenen Zahn insgesamt als erhaltungswürdig ein, bietet sich eine Wurzelbehandlung an.

Der Hauptgrund ist eine Entzündung des Zahnmarks (Pulpitis)

Dringen Bakterien in dieses Gewebe ein, entsteht eine Zahnwurzelentzündung (Pulpitis). Eine der häufigsten Ursachen dafür ist Karies. Die Erkrankung, die den Zahnschmelz und das darunter liegende Dentin zerstört, führt dazu, dass die Bakterien durch die Wurzelkanäle bis in die Wurzelspitze vordringen. Eine Entzündung entsteht, die Gefäße dehnen sich aus. Da sie dafür in dem engen Raum kaum Platz finden, drücken sie auf den Nerv: Es können heftige Zahnschmerzen entstehen.

Was ist eine reversible und eine irreversible Pulpitis?

Eine Zahnwurzelentzündung verläuft in zwei Phasen mit fließendem Übergang: Eine anfangs noch reversible Pulpitis entwickelt sich zu einer nicht mehr reversiblen. Diese unterscheiden sich wie folgt:

  • Wenn der Zahnnerv reversibel entzündet ist, kann die Entzündung durch die Beseitigung der Ursache – z.B. Kariesentfernung und Füllung – wieder abklingen. Durch die Erstbehandlung besteht eine gute Chance auf Heilung. Bei der reversiblen Pulpitis reagiert der Zahn auf heiße, süße, kalte und saure Reize. Alle lösen einen kurz anhaltenden und stechenden Schmerz aus.
  • Eine irreversible Entzündung des Zahnnervs ist nicht mehr rückgängig zu machen – die Bakterien haben bereits zu großen Schaden angerichtet. Bei einer irreversiblen Pulpitis leiden Betroffene meistens unter anhaltenden und pulsierenden Schmerzen. Hinzu kommt häufig eine Aufbiß-Empfindlichkeit des Zahns.

Wird nicht rechtzeitig eingegriffen, kann sich die Entzündung innerhalb kurzer Zeit in den Kieferknochen und das Gewebe ausbreiten. Die Folge: Eine „dicke Backe“ (Abszess) entsteht, die dringendst zu behandeln ist, um weitere Folgeschäden zu vermeiden.

Weitere mögliche Gründe für eine Wurzelbehandlung

  • Zahnfraktur: Das Zahnmark liegt offen, weil der betroffene Zahn geschädigt ist. Das kommt z.B. vor bei einem Sturz oder Schlag auf den Zahn oder wenn der Zahn abbricht.
  • Parodontitis: Eine Entzündung des Zahnhalteapparats kann auf die Zahnwurzel übergreifen.
  • Undichte Füllungen, Kronen oder Inlays: Dadurch können Bakterien in die Zahnwurzel eindringen.
  • Zahnbehandlung: Muss der Zahnarzt z.B. beim vorbereitendem Abschleifen für eine Krone viel von der Zahnsubstanz abtragen, dann kann es passieren, dass das Zahnmark freiliegt. Eine Wurzelbehandlung verhindert das Eindringen von Bakterien.
  • Abgestorbener, toter Zahn: Dieser lässt sich mit einer Wurzelbehandlung oft noch retten.

Wurzelbehandlung Ablauf

Bei der Zahn Wurzelbehandlung geht es im Prinzip darum, das entzündete und manchmal auch bereits abgestorbene Gewebe (Zahnmark) vollständig aus dem Zahn heraus zu lösen. Welche Schritte nötig sind, hängt unter anderem davon ab, welchen Entzündungs- und Zerstörungsgrad der Zahn hat und welche Instrumente und Behandlungstechnik zum Einsatz kommen.

Nach einer Wurzelbehandlung muss der Zahn frei von Bakterien und vollkommen abgeheilt sein. Der Zahnarzt wird abschließend den leeren und gereinigten Wurzelkanal auffüllen, verschließen und den Zahn wieder aufbauen.

Behandlungsschritte einer Wurzelkanalbehandlung

Vorbereitung

Der erkrankte Zahn und das umgebende Gewebe wird zunächst lokal betäubt, damit man keine Schmerzen während der Behandlung spürt. Anschließend deckt der Zahnarzt den betroffenen Zahn mit Kofferdam (Gummituch aus Latex oder Silikon) ab, so dass keine Bakterien oder Speichel in das Arbeitsgebiet kommen und keine Desinfektionsflüssigkeiten die Mundhöhle erreichen.

Öffnen des Zahnes

Der Zahnarzt bohrt von oben ein kleines Loch in die Kaufläche des Zahns. So verschafft er sich einen Zugang zum Inneren des Zahns und den Wurzelkanälen. Mit einem Mikroskop oder einer Lupenbrille kann der Zahnarzt nun sehr deutlich die Strukturen, Gewebereste und winzigen Kanälchen erkennen.

Aufbereitung des Wurzelkanals

In den Wurzelkanälen befinden sich die Nerven des Zahns. Diese werden aufgrund der Zahnwurzelentzündung abgetötet. Im Anschluss reinigt der Zahnarzt das Wurzelkanalsystem bis zur Wurzelspitze hin mit Hilfe von kleinen, biegsamen Feilen. Dabei gilt es, die oft sehr feinen Strukturen und Kanälchen zu erweitern und vollständig von entzündetem, abgestorbenem Gewebe und Bakterien zu reinigen.

Vermessen der Wurzelkanäle

Die Länge des Wurzelkanals ermittelt der Zahnarzt mit einem Röntgenbild oder mit einem Gerät zur elektrischen Widerstandsmessung (Endometrie). Dies dient dazu, dass die spätere Wurzelfüllung exakt die richtige Länge bekommt. Sie darf nicht zu kurz ausfallen, weil sonst ggf. die Zahnwurzelentzündung nicht ausheilt. Ist sie zu lang, kann sie den Knochen reizen und Entzündungen auslösen.

Desinfektion

Während der Reinigung mit den Wurzelkanalinstrumenten und danach desinfiziert der Zahnarzt das gesamte Wurzelkanalsystem mit verschiedenen Flüssigkeiten. Diese Spülung mit Desinfektionsflüssigkeit ist wichtig, denn sie bekämpft Keime, tötet sie ab und stoppt die Infektion. Der gesamte Vorgang, das Reinigen und Desinfizieren ist sehr zeitintensiv, da er den Erfolg der Wurzelbehandlung maßgeblich beeinflusst.

Bei Patienten mit gebogenen oder stark verzweigten Wurzelkanälen kann es notwendig werden, diesen Vorgang mehrmals zu wiederholen, damit die Zahnwurzelentzündung abklingen kann. Dann legt der Zahnarzt ein Medikament ein und verschließt den Zahn mit einer provisorischen Füllung.

Wurzelkanalfüllung

Ist die Entzündung abgeklungen und sind die Wurzelkanäle sauber, folgt die Wurzelfüllung. Die Zahnwurzelkanäle werden mit einem plastischen, versiegelndem Material aufgefüllt und der Zugang mit einer bakteriendichten und stabilen Füllung verschlossen.

Stabilisieren

So vorbereitet, kann der Zahn wieder aufgebaut oder mit einer Krone versorgt werden. Diese verschließt den Zahn sicher und festigt ihn, so dass er auch größeren Kaubelastungen standhält.

Wie lange dauert eine Wurzelbehandlung?

Insgesamt ist eine Wurzelbehandlung ein aufwendiger Prozess. Im Durchschnitt dauert eine Wurzelbehandlung ca. 60 Minuten. Wie lange genau, hängt vom Einzelfall ab. In den meisten Fällen, ist eine Sitzung nicht ausreichend, durchschnittlich sind zwei Behandlungstermine (ohne Diagnostik) notwendig.

Die Dauer einer Wurzelbehandlung hängt von folgenden Kriterien ab

  • Der Entzündungsgrad des Zahns, welcher Zahn betroffen ist, wie viele Wurzeln er hat oder welche Instrumente und Technik der Zahnarzt verwendet. Eine Behandlung mit Mikroskop kann durchaus bis zu zwei Stunden dauern.
  • Hat sich eine Entzündung schon stark ausgebreitet, sind mehreren Sitzungen nötig, weil der Zahnarzt mehrmals Medikamente in den Zahn einbringt, um die entzündlichen Keime in der Zahnwurzel abzutöten. Erst wenn sich die Entzündung beruhigt hat, kann die Wurzelbehandlung weiter gehen.
  • Die Wurzelbehandlung von Backenzähnen ist aufwändiger als von Schneidezähnen. Der Grund: Schneidezähne und Eckzähne haben eine Wurzel mit einem Wurzelkanal, bei Backenzähnen sind es meistens drei bis vier Wurzelkanäle, aus denen das entzündete bzw. abgestorbene Gewebe entfernt werden muss. Backenzähne haben zudem häufig gekrümmte Wurzeln, gleichzeitig kann der Zahnarzt aufgrund ihrer Lage schlechter ins Zahninnere hineinsehen. Damit wird die Wurzelbehandlung um einiges aufwändiger.
  • Es kommt zur Wurzelrevision. Dies bedeutet, dass an einem bereits wurzelbehandelten Zahn eine erneute Behandlung nötig ist, weil der Zahn trotz Wurzelkanalbehandlung nicht beschwerdefrei ist. Im Gegensatz zur ersten Wurzelkanalbehandlung, ist der Aufwand beim zweiten Mal meist höher. Denn es muss einerseits die eingesetzte Wurzelfüllung wieder vorsichtig und fein säuberlich aus dem Zahninneren entfernt werden. Andererseits kann es notwendig sein, die neue Entzündung noch einmal medikamentös zu behandeln. Die Wurzelrevision gilt als zweite Chance für den Zahn.

Vorteile einer Wurzelbehandlung

  • Die Zahnerhaltung, dank der Wurzelbehandlung muss der Zahn nicht gezogen werden und der Patient benötigt keinen Zahnersatz wie z.B. ein Implantat.
  • Die natürliche Optik bleibt erhalten, der wurzelbehandelte Zahn behält das gewohnte Aussehen.
  • Die natürliche Funktion bleibt erhalten, nach einer Wurzelkanalbehandlung kann man wieder wie gewohnt beißen und kauen. Eigene Zähne schützen zugleich andere Zähne vor übermäßiger Abnutzung.
  • Natürliche Zahnsubstanz bleibt erhalten, kein Zahnersatz kann die Anatomie, Funktion und Ästhetik von natürlichen Zähnen identisch wiederherstellen. Zudem sind eigene Zähne pflegeleichter und langlebiger.
  • Der Zahn kann später hervorragend als Stütze bzw. Brückenpfeiler dienen, falls irgendwann ein Nachbarzahn gezogen werden muss und eine Zahnlücke entsteht.

Risiken

Auch bei größtmöglicher Sorgfalt können bei einer Wurzelbehandlung möglicherweise folgende Komplikationen auftreten:

  • Vorübergehende Aufbiss Empfindlichkeiten oder mäßige Schmerzen bzw. Schwellungen.
  • Erneute Wurzelentzündung: Wichtig bei einer Wurzelkanalbehandlung ist immer größtmögliche Sorgfalt und viel Fingerspitzengefühl des Zahnarztes. Gelingt es nicht, z.B. besonders enge oder gekrümmte Kanäle vollständig aufzubereiten, dann ist ggf. eine Wurzelrevision nötig.
  • Durchbohren der Wurzel mit zahnmedizinischen Instrumenten (Perforation) oder Bruch der Instrumente im Wurzelkanal.
  • Beschädigung benachbarter Zähne, Zahnwurzeln oder -wurzelspitzen.
  • Verletzung von Muskeln, Knochen und Nerven.
  • Zahnverlust bei erfolgloser Behandlung.
  • Eröffnung der Kieferhöhle.
  • Graue Zahnverfärbung nach der Wurzelbehandlung. Die Ursache: Manchmal verbleiben Blutreste im Zahnwurzelkanal, die aus dem Pulpa-Gewebe ausgetreten sind. Durch verschiedene Stoffwechselprodukte bzw. Eisenablagerungen aus dem Blut kann sich der Zahn im Verlauf der nächsten Jahre dadurch dunkel verfärben. Dies ist unbedenklich, kann jedoch besonders bei Frontzähnen kosmetisch störend sein.

Um das ästhetische Erscheinungsbild des Zahns zu erhalten, kann man in der Zahnarztpraxis dann z.B. mit einem internen Bleaching den Zahn später wieder aufhellen lassen.

Konrad Dießl
Konrad Dießl
Dipl. Betriebswirt

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Wurzelbehandlung Kosten

Die Wurzelbehandlung Kosten können sehr unterschiedlich sein, von Zahnarzt zu Zahnarzt variieren und sich im Bereich von ein paar Hundert bis ca. 1.000 Euro bewegen.

Wie hoch der Betrag tatsächlich wird, hängt davon ab, wie komplex die Behandlung ist, mit welchen Verfahren und Materialien gearbeitet wird und wie viele Termine erforderlich sind. Kosten für eine Wurzelbehandlung am Backenzahn sind zudem in der Regel höher als bei einem Frontzahn, weil der Backenzahn mehr Wurzelkanäle hat.

Tipp

Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt vorab einen Kostenvoranschlag erstellen, der die genauen Posten für die Zahn Wurzelbehandlung aufschlüsselt. Klären Sie vor Beginn der Wurzelbehandlung die Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse ab und welchen Eigenanteil sie selbst bezahlen müssen.

Kosten, welche die gesetzliche Krankenversicherung nicht übernimmt, werden abgerechnet nach der privaten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ).

Welche Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung für eine Wurzelbehandlung?

Die Krankenkasse beteiligt sich an den Kosten Ihrer Wurzelbehandlung. Dies gilt jedoch nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind: Der Zahn muss grundsätzlich als erhaltungswürdig eingestuft sein. Ob dies der Fall ist, entscheidet Ihr Zahnarzt.

Bei den hinteren Backenzähnen (Molaren) gelten laut Krankenkasse jedoch Einschränkungen für die Erhaltungswürdigkeit eines Zahnes. Hier wird für eine Wurzelbehandlung von den Krankenkassen nur dann geleistet, wenn für den Zahn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist.

  • Der Backenzahn steht in einer vollständigen Zahnreihe ohne Lücke.
  • Die Behandlung verhindert, dass die Zahnreihe einseitig nach hinten verkürzt wird.
  • Durch die Behandlung kann vorhandener Zahnersatz erhalten werden.

Zusätzlich sind Zahnärzte gemäß den BEMA-Richtlinien der Gesetzlichen Krankenkassen (Einheitlicher Bewertungsmaßstab für zahnärztliche Leistungen) zur Wirtschaftlichkeit verpflichtet.

  • Das bedeutet, bevor bei einem Zahn eine Wurzelbehandlung durchgeführt wird, muss die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs beurteilt werden.
  • Sind die Aussichten unklar, zahlt die Krankenkasse die Wurzelbehandlung nicht. So kann es sein, dass der Zahnarzt zu dem Schluss kommt, dass ein Zahn gezogen werden soll, obwohl trotzdem eine geringe Aussicht besteht, den Zahn mit einer Wurzelbehandlung zu erhalten.
  • Zudem muss laut Richtlinie der Zahnarzt den erkrankten Zahn bis fast zur Wurzelspitze aufbereiten und auffüllen können, um die Entzündung vollständig zu beseitigen. Dies bedeutet, dass Wurzelbehandlungen im Rahmen der Gesetzlichen Krankenkassen u.a. nur dann abgerechnet werden, wenn ein unkomplizierter, gerader, bzw. leicht gebogener Wurzelkanal vorliegt und die Zahnwurzel noch intakt ist.
Info
  • In der gesetzlichen Krankenversicherung wird die erste Wurzelbehandlung erstattet, wenn der Zahn erhaltungswürdig ist.
  • Der durchschnittliche Festzuschuss der gesetzlichen Krankenkasse für eine Wurzelbehandlung beläuft sich auf rund 300 Euro.
  • Wird ein Zahn als nicht erhaltungswürdig eingestuft, dann ist als Kassenleistung das Ziehen des Zahns vorgesehen.

In welchen Fällen zahlt die gesetzliche Krankenkasse nicht?

Die Erstattung für eine Wurzelbehandlung seitens der Gesetzlichen Krankenkasse ist stark eingeschränkt. Dies gilt insbesondere für Seitenzähne mit mehreren Wurzeln, für tote Zähne sowie für Zähne mit bereits vorhandenen Wurzelkanalfüllungen, die erneut behandelt werden müssen.

In diesen und auch weiteren Fällen muss die Wurzelbehandlung privat bezahlt werden und wird nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) abgerechnet.

Wichtig

Wie hoch kann die Eigenbeteiligung bei einer Wurzelbehandlung werden?

Die anfallenden Eigenkosten richten sich in erster Linie nach der Einstufung des zu versorgenden Zahnes in: Erhaltungswürdig oder nicht Erhaltungswürdig. Dazu kommen neuartige Behandlungstechniken zur Erhöhung des Behandlungserfolges, die über den Kassenstandard der Wurzelkanalbehandlung hinaus gehen.

Das sind immer reine private Leistungen die von der GKV nicht übernommen werden.

Das sind zum Beispiel Kosten für folgende Behandlungstechniken

  • Elektrophysikalisch-chemische Methoden für die Reinigung und Desinfektion der Kanäle,
  • Elektrometrische Längenbestimmung der Kanäle, um eine exakte Aussage über die Länge des zu behandelnden Wurzelkanals sicherzustellen,
  • Thermisch erwärmte Wurzelfüllungen, um feinste Kanäle vollständig zu verschließen,
  • Verwendung eines Operationsmikroskops.

Abgerechnet wird nach der privaten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ). Die Kosten dafür können je nach Zahn, Vierstellig werden. Eine Zahnzusatzversicherung kann die Kosten übernehmen.

Ihr Zahn wurde als erhaltungswürdig eingestuft

Dann beteiligt sich Ihre Krankenkasse an den Kosten der Wurzelbehandlung. Dennoch ist zu beachten: Ein Teil der Kosten sind selbst zu bezahlen.

Beispielrechnung einer Wurzelbehandlung mit als erhaltungswürdig eingestuften Zahn. Einsatz moderner Behandlungstechniken zur Erhöhung des Behandlungserfolges.

Kosten Wurzelbehandlung 600,00 €
Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung 280,00 €
Eigenanteil nicht über GKV abrechenbar 320,00 €
Eigenanteil ohne Zahnzusatzversicherung 320,00 €
Eigenanteil mit geeigneter Zahnzusatzversicherung 0,00 €

Ihr Zahn wurde als nicht erhaltungswürdig eingestuft

Wenn Sie ihrem Zahn dennoch eine Chance geben möchten, ist die Wurzelkanalbehandlung komplett selbst zu bezahlen.

Beispielrechnung einer Wurzelbehandlung mit einem nicht erhaltungswürdig eingestuften Backenzahn. Der Zahnarzt wird bei diesem Zahn, auf jeden Fall moderne Behandlungstechniken zur Erhöhung des Behandlungserfolges einsetzen.

Kosten Wurzelbehandlung 900,00 €
Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung 0,00 €
Eigenanteil nicht über GKV abrechenbar 900,00 €
Eigenanteil ohne Zahnzusatzversicherung 900,00 €
Eigenanteil mit geeigneter Zahnzusatzversicherung 0,00 €

Eine private Zahnzusatzversicherung übernimmt die Wurzelbehandlung Kosten

Eine private Zahnzusatzversicherung übernimmt in der Regel auch mehrere Wurzelbehandlungen und kommt für die Kosten neuartiger Behandlungsmethoden auf. Je nachdem, welchen Leistungsbaustein Sie im Bereich Zahnbehandlung gewählt haben, bekommen Sie nach einer Wurzelbehandlung all Ihre Kosten oder zumindest einen großen Teil davon erstattet.

Beachten sollte man den Kostenaspekt. Eine Wurzelbehandlung ist letztlich immer günstiger als die Kosten für teuren Zahnersatz. Wir empfehlen eine Wurzelbehandlung nicht unversucht zu lassen, bevor ein Implantat gesetzt werden soll.

Die besten Zahnzusatzversicherungen für eine Wurzelkanalbehandlung

Um nicht die kompletten Kosten für Wurzelbehandlung selbst tragen zu müssen, könnte sich eine Zahnzusatzversicherung durchaus lohnen. Die nachfolgende Übersicht zeigt Ihnen die besten Zahnsatzversicherungen, die eine Wurzelbehandlung voll oder zu einem hohen Prozentsatz übernehmen.

Die besten Zahntarife für
Wurzelbehandlungen
Zahnbehandlungen
Wurzelbehandlung
Zahnersatz: Krone, Brücke, Implantat Professionelle
Zahnreinigung
Barmenia Mehr Zahn 100 +
Mehr Zahnvorsorge Bonus
100% 100% 100%
Münchener Verein ZahnGesundheit 100 100% 100% 100%
SDK Zahn 100 100% 100% 100%
DFV ZahnSchutz Exklusiv 100 100% 100% 100%
UKV ZahnPrivat Premium 90% 90% 90%
Barmenia Mehr Zahn 80 + Mehr Zahnvorsorge Bonus 100% 80% 100%

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Fragen und Antworten zur Wurzelbehandlung

Schmerzen nach Wurzelbehandlung

Neben dem Ziel den Zahn zu erhalten, sollte der Patient nach einer Wurzelbehandlung möglichst schnell schmerzfrei sein. Treten die Zahnschmerzen unmittelbar nach der Wurzelbehandlung auf, ist das nicht ungewöhnlich. Kurzfristige Schmerzen nach der Behandlung sind Teil des normalen Heilungsprozesses, sollten aber in den nächsten Tagen abklingen.

Das Schmerzgefühl liegt vor allem daran, dass das umliegende Gewebe des Zahnes während der Behandlung stark beansprucht und irritiert wird. Druckschmerzen können durchaus noch ein paar Tage anhalten.

Treten nach längerer Schmerzfreiheit, erneut Schmerzen auf, sollten Sie wieder beim Zahnarzt vorstellig zu werden. Es könnte sich um um eine erneute Entzündung handeln, die durch Bakterien in den Zahnwurzeln hervorgerufen wird.

Was muss ich nach einer Wurzelbehandlung beachten?

  • Warten Sie einige Zeit ab, bis Sie nach der Wurzelbehandlung wieder Sport treiben.
  • Verzichten Sie mindestens 24 Stunden lang oder länger auf Alkohol, Nikotin und Kaffee, da die Inhaltsstoffe die Wundheilung stören.
  • Essen Sie nach einer Wurzelbehandlung erst dann wieder, wenn die Wirkung der Narkose abgeklungen und das Taubheitsgefühl verschwunden ist. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sie sich beim Kauen verletzen oder sich mit heißen Speisen und Getränken verbrennen.
  • Achten Sie auf eine sorgfältige Mundhygiene. Putzen Sie Ihre Zähne sanft und vorsichtig, speziell im Bereich rund um den behandelten Zahn. Verwenden Sie ggf. eine entzündungshemmende Mundspüllösung.

Welches Schmerzmittel nach der Wurzelbehandlung?

Um die Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung zu lindern, empfehlen Zahnärzte sehr oft Ibuprofen, da dieses Schmerzmittel gleichzeitig schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt. Generell sollten Sie Schmerzmittel immer nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen und dabei auf mögliche Allergien zu enthaltenen Wirkstoffen achten.

Was passiert, wenn eine Wurzelbehandlung nicht erfolgreich ist?

Leider kann es auch vorkommen, dass die Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung nicht nachlassen. Dies kann daran liegen, dass sich eine erneute Entzündung entwickelt hat, oder nicht alle Keime vollständig entfernt werden konnten.

Das kann z.B. vorkommen, wenn der Patient sehr gebogene oder weit verzweigte Wurzelkanäle hat. Der Zahnarzt muss dann die Wurzelbehandlung wiederholen, eine so genannte Wurzelkanalrevision ist fällig. Bestehen die Beschwerden auch nach der erneuten Wurzelbehandlung weiterhin, so ist gegebenenfalls eine Wurzelspitzenresektion notwendig. Bei der Wurzelspitzenresektion kappt der Zahnarzt oder Kieferchirurg in einem chirurgischen Eingriff die kranke Wurzelspitze.

Wenn eine Behandlung des Zahnes mit einer Wurzelspitzenresektion nicht mehr hilft und die Entzündung sich weiter ausbreitet, dann muss der Zahn gezogen werden. Dies sollte nur durchgeführt werden, wenn wirklich keine Behandlung mehr anschlägt. Die Entfernung eines Zahns sollte soweit es geht vermieden werden. Denn egal wie leistungsstark moderner Zahnersatz sein kann – nichts ersetzt einen natürlichen Zahn.

Welche Alternativen gibt es zur Wurzelbehandlung?

Eine Alternative zur Erhaltung eines Zahnes gibt es neben der Wurzelkanalbehandlung prinzipiell nicht. Die Entscheidung, ob es besser ist, eine Wurzelbehandlung durchzuführen oder den Zahn zu ziehen, sollte man gemeinsam mit dem Zahnarzt abwägen. Dieser kann am besten beurteilen, ob eine Wurzelbehandlung erfolgversprechend ist.

Manche Patienten möchten jedoch grundsätzlich keinen abgetöteten Zahn im Mund haben. Die echte Alternative zur Wurzelbehandlung besteht dann nur in der Entfernung des Zahns und dem prothetischen Ersatz z. B. durch Implantat, Brücke oder Prothese. Beachten sollte man dabei auch den Kostenaspekt: Denn eine Wurzelbehandlung ist letztlich immer günstiger als die Kosten für einen Zahnersatz.