Fissurenversiegelung

Als Fissuren bezeichnet man kleine Spalten und Vertiefungen in den Kauflächen der Backenzähne. Mit der Zahnbürste können diese Vertiefungen oft nicht richtig gereinigt werden, wodurch sich ungehindert Speisereste ablagern und Zahnbeläge bilden können. Durch eine Fissurenversiegelung werden die Fissuren mit einem Kunststoffmaterial versiegelt und die Zahnreliefs geglättet.

Bei Kindern und Jugendlichen ist deshalb eine Fissurenversiegelung besonders wichtig, so kann Karies gar nicht erst entstehen.  Der beste Zeitpunkt dafür ist gleich nach dem vollständigen Durchbruch der bleibenden Zähne. Aber auch bei Milchzähnen, die tiefe Fissuren haben, ist eine Versiegelung empfohlen, da ein kariesfreies Milchzahngebiss eine gute Voraussetzung für die Gesundheit der bleibenden Zähne darstellt.

Was versteht man unter Fissuren?

Als Fissur (lateinisch fissura ‚Spalte‘, Furche‘, Einschnitt‘) von Zähnen bezeichnet man Furchen, Rillen, Spalten und Vertiefungen in den Kauflächen der Backenzähne (Prämolaren und Molaren) . Nach der Form unterscheidet man spaltartige Vertiefungen (Fissuren) und rundliche Vertiefungen (Grübchen). Da Fissuren manchmal sehr tief (bis zu 1 mm ) und sehr schmal (50 μm ) sein können, sind Zähne mit Fissuren besonders kariesgefährdet. Denn in den Rillen und Vertiefungen der Fissuren finden Bakterien, darunter auch Kariesbakterien ideale Wachstumsbedingungen. Die Entfernung der Bakterien bei der täglichen Zahnhygiene ist praktisch unmöglich.

Während sich die glatten Zahnflächen in der Regel leicht putzen lassen, sorgt die unregelmäßige Struktur von Fissuren oft für Probleme. Mit der Zahnbürste putzt man zwar gut über Höcker und breite Vertiefungen der Zähne. Die Fissuren sind jedoch nur schwer zu reinigen, da die Borsten von Zahnbürsten viel zu groß sind, um diese zu erreichen. So kann es selbst bei guter Mundhygiene vorkommen, dass dennoch Essensreste und Bakterien in den Zahnvertiefungen bleiben. Besonders bei Kindern sind diese Bereiche am häufigsten für die Entstehung von Karies gefährdet. Deshalb sollten stark zerklüftete Zähne auch möglichst frühzeitig versiegelt werden.

Ist eine Fissurenversiegelung sinnvoll?

– Fissurenkaries an einem Backenzahn trotz guter Mundhygiene –

Eine Versiegelung der Fissuren kann das Eindringen der Bakterien und damit die Kariesanfälligkeit für viele Jahre erheblich vermindern. Sie ist schon in jungen Jahren sinnvoll, denn die Zähne von Kindern und Jugendlichen sind anfälliger für Karies.

Laut Statistik konzentriert sich der Kariesbefall von Jugendlichen bis zum 13./14. Lebensjahr zu 60 bis über 90 % auf die Fissuren und Grübchen der Backenzähne. Die bleibenden Backenzähne, gelten somit als die Zähne mit der höchsten Kariesgefährdung im Jugendalter.

– Versiegelte Fissuren an einem Backenzahn mit glatter Kaufläche zur leichten Reinigung –

Eine Fissurenversiegelung ist deshalb für die tägliche Mundhygiene und als Kariesprophylaxe besonders vorteilhaft.

Die Wirksamkeit der Fissurenversiegelung ist sogar durch Studien belegt. So führte z.B. die Vierte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS IV) den drastischen Rückgang der Karies, bei Jugendlichen in der Zeit von 1997 bis 2006, auch auf die zunehmende Verbreitung der Fissurenversiegelung als Zahnprophylaxe zurück.

Wann sollten die Fissuren versiegelt werden?

Die Frage, ob und wann versiegelt werden sollte, orientiert sich an mehreren Faktoren: Liegen schlecht zu reinigende Fissuren und Grübchen vor Zahnoberflächen vor? Wie hoch ist das Kariesrisiko? Wie ist die Mundhygiene, der Speichelfluss usw.? Wenn schlecht zu reinigende Fissuren und Grübchen vorliegen, gilt eine Versiegelung als Zahnbehandlung unabhängig vom sonstigen Kariesrisiko als empfehlenswert.

Grundsätzlich wird zwischen präventiver und erweiterter Versiegelung unterschieden

  • Die präventive Fissurenversiegelung dient der Kariesvorbeugung. Sie soll davor schützen, dass sich Speisereste in den Vertiefungen des Zahnes festsetzen, die dort schlecht mit der Zahnbürste entfernt werden können und Kariesbakterien Nährstoffe liefern.
  • Die erweiterte Fissurenversiegelung kommt zum Einsatz, wenn Karies im Anfangsstadium festzustellen ist. Der Karies wird zuerst entfernt. Anschließend wird der angegriffene Zahnschmelz aufgefüllt und versiegelt. Ist Karies jedoch weiter fortgeschritten, ist eine Füllung nötig.

Als sinnvoll gilt eine Fissurenversiegelung vor allem für Kinder und Jugendliche sowie jüngere Erwachsene mit zerklüfteten Zahnoberflächen. Mit steigendem Lebensalter nimmt laut Zahnärzten die Kariesgefahr ab. Zähne, die bis zum Erwachsenenalter kariesfrei geblieben sind, müssen tendenziell nicht mehr versiegelt werden.

Zahnversiegelung lohnt sich für Kinder und Jugendliche

Bei Kindern und Jugendlichen liegt der beste Zeitpunkt für eine Versiegelung gleich nach dem vollständigen Durchbruch der bleibenden Zähne. Hierbei können die Fissuren leicht durch Mikroorganismen besiedelt werden. Durch eine Fissurenversiegelung werden glatte, gut zu reinigende Zahnflächen geschaffen. Unvollständig durchgebrochene Zähne (z.B. Weisheitszähne) sollten übrigens nicht versiegelt werden.

Zahnversiegelung von Milchzähnen

Auch bei Milchzähnen ist eine Fissurenversiegelung sinnvoll. Eine Fissurenversiegelung der Milchzähne ist vor allem dann zu empfehlen, wenn die Zähne tiefe Fissuren aufweisen und ein erhöhtes Kariesrisiko besteht.

Wann wird Patienten von Zahnärzten eine Fissurenversiegelung empfohlen?

Die Fissurenversiegelung ist aus Sicht der Zahnärzte, eine hochwirksame Methode zur Kariesprävention. Deshalb empfehlen Zahnärzte, besonders eine Versiegelung der Kaufläche der großen bleibenden Backenzähne (Molaren).

Häufig ist das der Fall bei Patienten mit einem höherem Kariesrisiko, oder erschwerten Möglichkeiten für eine gute Zahn- und Mundhygiene. Das sind zum Beispiel Patienten mit krankhafter Mundtrockenheit, oder festsitzenden Zahnspangen. Sinnvoll ist eine Versiegelung immer dann, wenn die Fissuren sehr eng oder tief sind, was eine gründliche Reinigung der Zähne erschwert.

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Wie läuft eine Fissurenversiegelung ab?

Bei Zahnversiegelungen werden die Fissuren mit einem speziellen Material (in der Regel Kunststoff) verschlossen, um das Eindringen von Bakterien und damit das Entstehen von Fissurenkaries zu verhindern. Die Versiegelung dauert ca. 15 bis 30 Minuten und ist normalerweise schmerzfrei. Sie kann nur von einem Zahnarzt durchgeführt werden. In der Regel sind die folgenden Arbeitsschritte üblich:

Vorbereitende Untersuchung

Vor der Behandlung wird der Zahn gründlich untersucht, ob dieser gesund ist. Ist ein zu versiegelnder Zahn kariesfrei oder nur oberflächlich von Karies betroffen, kann er versiegelt werden.

Reinigung und Vorbereitung

Vor Behandlungsbeginn müssen die Kauflächen professionell gereinigt werden. Im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung kommen u.a. rotierende Bürsten oder Pulverstrahlgeräte zum Einsatz.

Anschließend wird der Zahn getrocknet und mit einem Säure-Gel angeätzt, um eine raue Oberfläche, zu schaffen, an der das Versiegelungsmaterial haften kann. Dazu schirmt der Zahnarzt/die Zahnärztin den Zahn entweder mit Watteröllchen oder mit einem Kofferdam (Gummihaut) gegen den Speichel ab. Eine sorgfältige Trockenlegung des Zahnes ist sehr wichtig. Deshalb gilt eine gute Mitarbeit der Patienten als wichtig (Kinder!). Kommt nämlich während des Trocknens Speichel an den Zahn, besteht die Gefahr, dass das Versiegelungsmaterial nicht richtig haftet.

Versiegelung und Fluoridierung

Als nächstes wird der Zahnschmelz der betroffenen Fissur behandelt. Ist der Zahn gut vorbereitet, wird das Versiegelungsmaterial aufgetragen und durch Belichtung mit speziellen Lampen ausgehärtet. Danach folgt eine kurze Politur, um nicht ausgehärtete Materialreste zu entfernen. Abschließend wird der Zusammenbiss kontrolliert und der Zahn fluoridiert. Durch das Versiegeln und Glätten werden die Angriffsflächen für Karies reduziert und es entsteht eine für die Zahnbürste gut zu reinigende Zahnoberfläche.

Welches Material wird bei einer Fissurenversiegelung verwendet?

Fissuren werden mit Hilfe von Kunststoff versiegelt, in Regelfall besteht dieser auf Dimethacrylatbasis. Teilweise enthalten ausgewählte Materialien für die Fissurenversiegelung auch noch einen Fluorid-Zusatz, welcher den Zahn schützen soll und damit zusätzlich für eine möglichst lange Zahnerhaltung sorgt. Die verwendeten Materialien sind sehr gut verträglich. Es kommt nur äußerst selten zu allergischen Reaktionen.

Nachkontrolle

Eine regelmäßige Kontrolle während der routinemäßigen zahnärztlichen Untersuchungen ist wichtig. Denn manchmal kann es passieren, dass Teile der Versiegelungen verloren gehen. Diese müssen dann nachversiegelt werden. Auch wenn Versiegelungen lange Zeit vollständig intakt bleiben, ist eine regelmäßige Kontrolle unverzichtbar. Denn ein ausreichender Schutz ist nur dann möglich, wenn sie intakt sind.

Konrad Dießl
Konrad Dießl
Dipl. Betriebswirt

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Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen bei einer Fissurenversiegelung?

Nebenwirkungen sind bei Fissurenversiegelungen extrem selten. In der wissenschaftlichen Literatur sind wenige Fälle beschrieben, bei denen es sich um allergische Reaktionen gegen die verwendeten Materialien handelte. Generell kann es zu Reizungen des Zahnfleisches oder der Schleimhäute kommen, wenn diese versehentlich mit dem Säure-Gel in Kontakt kommen, das zum Anrauen der Zähne verwendet wird.

Wie viel kostet eine Fissurenversiegelung?

Die Kosten für eine Zahnversiegelung liegen zwischen 15 und 46 € pro Zahn. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nur bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6-17 im Rahmen der Individualprophylaxe die Kosten der Fissurenversiegelung an den großen Backenzähnen (Zahn 6 und 7). Die Versiegelung der Fissuren und Grübchen an den Milchzähnen und allen anderen bleibenden Zähnen muss privat bezahlt werden.

Wichtig

Für eine Fissurenversiegelung bei Erwachsenen übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung grundsätzlich keine Kosten. Der Patient/die Patientin muss die Behandlung vollständig selbst bezahlen. Empfohlen wird daher der Abschluss einer privaten Zahnzusatzversicherung, welche die Kosten einer Fissurenversiegelung übernimmt.

Eine gute Mundhygiene bleibt wichtig

Nach einer Versiegelung sind die Kauflächen glatter und haben keine tiefen Einkerbungen mehr. Damit werden viele Angriffspunkte für Karies beseitigt. Sie ersetzt jedoch nicht die tägliche Zahnreinigung und Mundhygiene. Als besondere Risikofaktoren für Karies gelten mangelnde Mundhygiene, eine zuckerhaltige Ernährung, geringer Speichelfluss oder auch ein geschwächtes Immunsystem. Eine sorgfältige tägliche Zahnreinigung, regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen und eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung sind in jedem Fall wichtig um Karies vorzubeugen und die Zähne und Zahnfleisch gesund zu erhalten.

Zahnzusatzversicherung für Fissurenversiegelung

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Bitte geben Sie das Geburtsdatum der Person ein, die versichert werden soll. Dies ist notwendig, um eine korrekte Preisauskunft zu gewährleisten. Die Durchführung der Berechnung ist unverbindlich und kostenlos.

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Bitte geben Sie fehlende Zähne an, die nicht ersetzt sind. Nicht anzugeben sind bei dieser Frage:

  • fehlende Weisheitszähne (sog. 8er)
  • bei Kindern fehlende Milchzähne wenn zweite Zähne normal nachwachsen
  • bereits ersetzte Zähne (Brücke, Implantat, Krone o.ä.)
  • vollständiger Lückenschluss, d.h. wenn Zahnlücke durch die Nachbarzähne vollständig geschlossen wurde

Die Anzahl der fehlenden Zähnen wird von den meisten Versicherungsgesellschaften im Antrag abgefragt.

Wieviele Zähne fehlen?
Wollen Sie diese mitversichern?
Haben Sie Zähne, die mit Zahnersatz versorgt sind?
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Bitte tragen Sie die Anzahl ein, sofern in Ihrem Mund irgendwelche Zahnersatzversorgungen vorhanden sind, z.B.:

  • Kronen / Teilkronen
  • Brücken
  • Implantate
  • Inlays
  • Stiftzähne
  • Teleskopkronen
  • Teilprothesen
  • Vollprothesen
  • u.a.
Wieviele Zähne sind mit Zahnersatz versorgt?
Wieviele davon sind älter als 10 Jahre?
Haben oder hatten Sie schon mal Probleme mit Parodontose?
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Bitte geben Sie bei dieser Frage an, ob in der Vergangenheit schon einmal eine Parodontitis-Erkrankung bei Ihnen diagnostiziert und/oder behandelt wurde.

Wird gerade oder wurde in den letzten 3 Jahren eine Parodontosebehandlung durchgeführt?
Laufen oder sind Behandlungen notwendig oder angeraten?
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Bitte wählen Sie ja, wenn Behandlungen mit dem Zahnarzt geplant, von diesem angeraten oder aktuell durchgeführt werden.

  • Ersatz eines Zahnes
  • Parodontalbehandlungen
  • Wurzelbehandlungen
  • funktionsanalytische- und therapeutische Maßnahmen zur Behandlung von Kiefergelenkserkrankungen
  • die Erneuerung von bestehenden Füllungen, Kronen o.Ä.
  • die Regulierung einer Zahnfehlstellung mittels kieferorthopädischer Maßnahmen

Lediglich prophylaktische Maßnahmen, die rein vorbeugenden Charakter haben, sind bei dieser Frage nicht zu berücksichtigen.

Beziehen sich die Behandlungen ausschließlich auf die jährliche Kontrolluntersuchung für das Bonusheft oder auf eine Zahnreinigung?
Laufen oder sind kieferorthopädische Behandlungen notwendig oder angeraten?
Beziehen sich die laufenden Behandlungen ausschließlich auf das Ersetzen fehlender Zähne?
Beziehen sich die weiteren Behandlungen ausschließlich auf die Versorgung der Zähne mit Kunststofffüllungen?
Sollen die laufenden Behandlungen mitversichert werden?