Zähne putzen

Richtig Zähne putzen will gelernt sein

Das richtige Zähne putzen sorgt für saubere Zähne und ein frischer Atem. Wer seine Zähne täglich richtig reinigt, kann zugleich Krankheiten wie Karies, Zahnfleischentzündungen oder Parodontitis wirksam vorbeugen. Dabei kommt es vor allem auf die richtige Zahnpflege an. Neben einer Zahnpasta mit Fluorid sollten täglich Zahnseide oder Zahnzwischenraum Bürstchen zum Einsatz kommen.

Gleichzeitig ist die Dauer und Systematik beim Zähneputzen wichtig, um die Zähne und das Zahnfleisch gesund zu halten. Empfehlenswert ist, beim Zähneputzen einige Regeln zu beachten, damit die Zähne rundum sauber werden, gesund bleiben und das Zahnfleisch nicht verletzt wird.

Warum ist Zähne putzen so wichtig?

Beim Zähneputzen geht es nicht nur darum Speisereste, sondern insbesondere den Zahnbelag (Plaque) zu entfernen der sich nach dem Essen als klebriger Film auf den Zähnen bildet. Der Zahnbelag ist Nahrung für zahnschädliche Bakterien im Mund, diese sind die größte Gefahr für gesunde Zähne, denn durch Säurebildung schädigen sie den Zahnschmelz.

Zähne putzen für die richtige Mundhygiene

Wird die Plaque nicht gründlich und regelmäßig mit der Zahnbürste beseitigt, entstehen Bakterien-Brutstätten, die Karies und Zahnfleischentzündungen verursachen. Wirksam verhindern kann man diese Erkrankungen durch regelmäßiges Zähne putzen.

Schäden durch falsches Zähneputzen kann für die Zähne ebenso gefährlich sein wie ungenügendes Zähneputzen.

Als Faustregel für das Zähne putzen gilt:

Putzen Sie mindestens zwei Mal täglich die Zähne. Noch besser ist es, Sie greifen dreimal täglich zur Zahnbürste – nach jeder Hauptmahlzeit. Wer idealerweise dreimal täglich seine Zähne putzt, tut sehr viel für seine Mundhygiene. Dabei sollten Sie immer ca. drei Minuten lang die Zähne putzen.

Übertreiben sollte man es allerdings auch nicht, sonst lässt die natürliche Schutzfunktion des Zahnschmelzes nach. Durch eine zu lange Putzdauer und zu häufiges Zähneputzen, mehrmals am Tag, kann man den Zähnen sogar schaden, denn die Zahnoberflächen und auch das Zahnfleisch benötigen Zeit, um sich zu regenerieren.

Abends nach der letzten Mahlzeit des Tages, gilt es die Zähne besonders gründlich zu putzen. Denn sonst haben die Bakterien im Zahnbelag die ganze Nacht Zeit, sich zu vermehren und Zähne und Zahnfleisch zu attackieren. Gleichzeitig sind nachts der Speichelfluss und entsprechende Schutzfunktionen im Mundraum vermindert, so dass bakterieller Zahnbelag die Zähne noch besser angreifen kann.

Putzen Sie die Zähne nicht sofort nach dem Essen

Jeder kennt wohl den Spruch: „Nach dem Essen – Zähne putzen nicht vergessen“. Doch eigentlich sollte man nicht sofort nach dem Essen zur Zahnbürste greifen! Warum sollte besonders nach dem Verzehr von säurehaltigen Speisen oder Getränken, etwa eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen gewartet werden?

Durch den Verzehr von stark säurehaltigem Obst wie z.B. Orangen, Kiwis, Äpfel, Salate mit essighaltigem Dressing oder Fruchtsäften, entstehen im Mund Säuren, welche den Zahnschmelz angreifen und schwächen können. Putzt man sofort danach die Zähne, wird eine feine Schicht der geschwächten Zahnoberfläche abgerieben. Wird dies zur Gewohnheit, ist der Zahn zwar immer sauber geputzt, jedoch wird im Laufe der Zeit der durch die Säure angegriffene Zahnschmelz weggeputzt.

Vor allem, wer unter Zahnfleischrückgang leidet, riskiert so Schädigungen am Zahnschmelz bis hin zum Zahnbein (Dentin). Wartet man dagegen bis zum Putzen eine kurze Zeit, dann wurde im Mund genügend Speichel gebildet, um Säuren zu neutralisieren.

Zahnpflege – so putzen Sie ihre Zähne richtig!

Eine allgemeingültige Grundregel für das Zähneputzen gibt es nicht, aber verschiedene empfohlene Praktiken und Tipps, für ein wirksames und zugleich schonendes Zähneputzen.

Grundsätzlich gilt jedoch: Vermeiden Sie seitliches auf-und-ab-Bürsten bzw. „Querschrubben“ ! Das ist ineffektiv und kann Zähnen und Zahnfleisch schaden. Zudem kommen die Borsten der Zahnbürste nicht richtig in die Zahnzwischenräume.

Drücken Sie nicht zu stark auf die Zahnbürste

Beim Zähneputzen sollten Sie sanft vorgehen und die Zahnbürste immer nur soweit andrücken, dass sich die Enden der Borsten leicht umbiegen. Ein zu starker Druck beim Putzen fördert den Rückgang des Zahnfleisches und das Freilegen von Zahnhälsen.

Wenn Sie spüren wollen, wie sich der optimale Druck anfühlt, nehmen Sie eine Küchenwaage zur Hand. Setzen Sie die Zahnbürste auf und drücken Sie so, dass die Waage maximal 250 Gramm anzeigt. Das ist der optimale Druck.

Problemstellen bei der Mundhygiene

Wichtig beim Zähneputzen ist, die individuell beste Methode zu verinnerlichen, keinen Zahn zu vergessen und bei allen Zähnen sorgfältig vorzugehen.

  • Achten Sie darauf, dass sich bei der täglichen Routine keine Nachlässigkeiten einschleichen: Gerade beim Zähneputzen wird man schnell unaufmerksam, leicht schweifen die Gedanken ab und man neigt dazu Risikostellen im Gebiss zu vergessen. Dazu gehören z.B. die hinteren Backenzähne oder schlecht erreichbare Weisheitszähne. Gerade diese „vergessenen“ Stellen werden dann schnell zu Brutplätzen für schädliche Bakterien und Angriffsstellen für Karies und Zahnfleischentzündungen.
  • Also am besten immer erst die schwierigen Stellen putzen: Die Außenseiten im Oberkiefer, die Innenseiten im Unterkiefer, die hinteren Backenzähne etc.
    Zum Schluss die restlichen Zahnflächen sowie die Kauflächen.
  • Achten Sie beim Zähneputzen nicht nur auf alle vier bzw. fünf Seiten des Zahnes, sondern auch auf die Übergänge zwischen Zahn und Zahnfleisch. Diese benötigen wegen ihrer Empfindlichkeit und Kleinheit viel Aufmerksamkeit und Feingefühl.

Zähne reinigen mit Interdentalbürste

Auf Zahnzwischenräume beim Zähne putzen achten

Zum Zähneputzen gehört immer das Reinigen der Zahnzwischenräume. Denn etwa 30 Prozent der Zahnbeläge sammeln sich in den Zahnzwischenräumen, hier siedeln sich viele krankmachende Keime an. Ungereinigt sind diese Bereiche besonders anfällig für Karies, Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und Parodontose. Aber genau dort kommt man mit der Zahnbürste nur schlecht hin.

Um die Plaque in den Zahnzwischenräumen zu beseitigen, nutzt man neben der Zahnbürste am besten täglich eine Interdentalbürste. Reinigen Sie dabei alle Zwischenräume, in die Sie mit einer Interdentalbürste hineinkommen.

Wenn es nicht geht, benötigen Sie eventuell eine kleinere Interdentalbürste. Bei sehr engen Zahnzwischenräumen bzw. zu eng stehenden Zähnen ist Zahnseide die beste und häufig einzige Möglichkeit, um die Beläge gründlich zu entfernen. Zahnseide gibt es gewachst und ungewachst, mit und ohne Fluor, mit und ohne Geschmack. Mit Zahnseide beseitigen Sie Essensreste und Plaque auch an den Stellen, wo Sie mit der Interdentalbürste nicht hingelangen. Anschließend putzen Sie sich wie gewohnt die Zähne.

Wer Zahnseide bzw. Zahnzwischenraum Bürstchen falsch verwendet, kann Zähne und Zahnfleisch verletzen. Denn es kann schnell passieren, dass der Faden ins Zahnfleisch einschneidet. Dann droht Zahnfleischbluten. Lassen Sie sich die richtige Anwendung und die für Sie passende Größe falls nötig in der Zahnarztpraxis zeigen. Denn zu dünne Bürstchen reinigen nicht richtig, zu dicke können Schäden an den Zähnen und am Zahnfleisch verursachen.

Zähne putzen bei Füllungen, Kronen oder Zahnbrücken

Zähne die Füllungen haben oder Zahnersatz tragen, wie z.B. Kronen oder Brücken, sind besonders anfällig für Karies und Zahnfleischentzündungen. Denn an Füllungs- oder Kronenrändern können sich leicht Bakterien ansiedeln, so dass Karies ein leichtes Spiel hat.

Nicht selten kommt es gerade bei überkronten Zähnen im Verborgenen, zu Kariesschäden. Deshalb sollten Sie bei Kronen, Brücken oder Füllungen immer auf eine gute Mundhygiene achten. Genau wie bei natürlichen Zähnen sollten Sie auch diese regelmäßig und sorgfältig putzen und die Zahnzwischenräume reinigen.

  • Um den Überzug von Kronen und Brücken nicht nach und nach zu zerstören, sollten Sie bei zahnfarbenen Verblendungen Zahnpasta mit wenig Schleifpartikeln verwenden.
  • Zahnseide und Interdentalbürstchen sind die wirksamsten Mittel um Kronenränder sauber zu halten. Gut geeignet sind Zahnseiden, die ein bauschig-verflochtenes Mittelteil haben (Super Floss), sie eignen sich auch zum Durchführen unter Zahnbrücken.

Implantate richtig putzen

Zwischen dem Zahnimplantat und dem Zahnfleisch können leicht Bakterien und Keime eindringen. Entzündungen können die Folge sein, die sogar dazu führen können, dass sich das Implantat lockert.

  • Deshalb muss vor allem der Zwischenraum zwischen Implantat und Zahnfleisch gereinigt werden.
  • Wie die natürlichen Zähne können auch Zahnimplantate mit einer Handzahnbürste oder einer elektrischen Zahnbürste geputzt werden.
  • Damit das Zahnfleisch nicht verletzt wird, sollte man eine eher weiche Zahnbürste benutzen und darauf achten, diese nicht zu stark anzupressen.
  • Gut für die Implantat Pflege eignen sich zudem flauschige Super Floss Zahnseide und Einbüschel-Bürsten mit einem kleinen runden Bürstenkopf.

Zungenreinigung

Mit einer Zungenreinigung kann man bakterielle Beläge auf der Zunge entfernen, die Mundgeruch und Karies begünstigen. Allgemein wird empfohlen, die Zunge am besten dreimal in der Woche mit einem Zungenreiniger zu reinigen. Nutzen Sie dazu einen im Handel erhältlichen Zungenreiniger (Zungenschaber und Zungenbürste). Bei vielen Zahnbürsten (außer elektrischen) ist ein Zungenreiniger auf der gegenüberliegenden Seite der Borsten bereits integriert.

Weiche Kost begünstigt Zungenbeläge. Durch eine abwechslungsreiche Ernährung, mit harter Nahrung wie z.B. viel rohem Obst und Gemüse entfernen sich Zungenbeläge gleichzeitig auf mechanische Weise.

Mundspülungen

Mit einer Mundspülung kann man die Zahnpflege unterstützen, sie ersetzt aber keinesfalls das Zähne putzen. Bei Mundspülungen gilt es zwischen einer medizinischen Mundspülung oder einem Mundwasser für die Zahnpflege zu unterscheiden.

Bei medizinischen Mundspüllösungen handelt es sich meistens um apothekenpflichtige Arzneimittel. Diese Lösungen enthalten einen bakterienreduzierenden Wirkstoff, meist das Antiseptikum Chlorhexidin, das jedoch Verfärbungen der Zähne und Geschmacksirritationen auslösen kann. Medizinische Mundspüllösungen werden nach Operationen oder bei einer Parodontitis-Behandlung angewendet, sie haben definitiv einen antibakteriellen Effekt, sind aber nicht für eine dauernde Anwendung geeignet!

Mundduschen

Mundduschen sollten generell nur das Zähne putzen ergänzen und auf gar keinen Fall ersetzen. Das bedeutet, dass Sie nach dem Zähne putzen ergänzend eine Munddusche zur Zahnpflege benutzen können, um z.B. die Zwischenräume von Bakterien zu befreien. Mundduschen haben Vor- und Nachteile, die man abwägen sollte.

Der Vorteil ist unter anderem, dass man damit Speisereste und Zahnbeläge aus den Zahnzwischenräumen spülen kann oder Zahnbrücken und Zahnspangen per Wasserstrahl reinigen kann. Man kann diese, wenn man vielleicht nicht so geschickt ist, einfacher verwenden als die filigrane Zahnseide und die kleinen Interdentalbürstchen.

Der Nachteil ist, das Mundduschen zum Teil mit zu hohem Druck arbeiten. Wer hier unvorsichtig ist, oder die falschen Einstellungen vornimmt, riskiert Verletzungen von Zahnfleisch und Mundschleimhaut.

Bei bestimmten Munderkrankungen wie z.B. Zahnfleischentzündungen dürfen Mundduschen nicht verwendet werden, da Erreger noch tiefer ins Gewebe gedrückt werden könnten.

Zahnpflegekaugummis

Zahnpflegekaugummis können Zähne pflegen, indem sie nach dem Essen für einen größtmöglichen Speichelfluss sorgen und den gröbsten Zahnbelag samt Speiseresten entfernen. Zahnpflegekaugummis reinigen in erster Linie die Kauflächen. Sie sind in keinem Fall Ersatz für die Reinigung mit der Zahnbürste. Ist tagsüber kein Zähne putzen möglich, dann ist es in jedem Fall besser, nach dem Essen ein Zahnpflegekaugummi zu kauen, als gar nichts zu tun. Damit sind solche Kaugummis immerhin eine sinnvolle Ergänzung.

Zahnpflegekaugummis sollen in erster Linie zuckerfrei sein. Idealerweise kommt dabei der als kariesabwehrend bekannte Wirkstoff Xylit zum Einsatz. Andere Süßstoffe sind dagegen nicht optimal.

Zahnputztechniken für Erwachsene

Eine allgemeingültige Grundregel für das Zähneputzen gibt es nicht, aber empfohlene Praktiken und Tipps für ein wirksames und zugleich schonendes Zähneputzen.

Rütteltechnik (BASS Methode)

Zähneputzen mit der richtigen Technik

Diese Zahnputztechnik wird von Zahnärzten für Erwachsene und Jugendliche am häufigsten empfohlen.

  • Die Zahnbürste wird in einem Winkel von ca. 45 Grad halb auf das Zahnfleisch, halb auf die Zähne So ragen die Borsten sowohl in die Zahnzwischenräume als auch an den Zahnfleischrand.
  • Bewegen Sie die Zahnbürste in kurzen, schnellen Bewegungen hin und her. Ziel des Rüttelns, ist Zahnbeläge am Zahnfleischsaum zu lockern.
  • Rücken Sie immer jeweils zwei Zähne weiter, immer mit kurzen, schnellen Bewegungen.
  • Wischen Sie zwischendurch immer wieder die losgelösten Zahnbeläge weg. Hier gilt die Methode „rot zu weiß“ – also vom Zahnfleisch weg zur Zahnkrone hin. So wird der Zahnfleischrand auch von kleinsten Partikeln befreit.
  • Wenden Sie die gleiche Putztechnik auf die Zahninnenflächen Zahnbelag ist hier besonders kritisch, denn man sieht ihn auf den ersten Blick nicht. Hier muss man besonders sorgfältig putzen.
  • Zum Schluss die Kauflächen mit kurzen Hin- und Her- Bewegungen

Die Putztechnik ist bei richtiger Anwendung sehr gründlich. Achten Sie immer darauf, nicht in eine Schrubb-Technik hinein zu rutschen. Wie man es richtig macht, kann man sich auch von Dentalhygiene-Experten in der Zahnarztpraxis zeigen lassen.

Fegetechnik (Stillman Technik)

Diese Putztechnik wird von Zahnärzten empfohlen für Menschen die z.B. unter Zahnfleischentzündungen (Gingivitis), Zahnbetterkrankungen (Parodontitis) oder empfindlichen Zahnhälsen leiden.

Anwendung: Die Zähne mit wenig Druck mit einer Wischbewegung von oben nach unten, vom Zahnfleisch zur Zahnspitze hin putzen, also von Rot nach Weiß. Die Bewegungen pro Zahngruppe vier bis fünf Mal ausführen, die Zahninnenseiten genauso putzen.

Übrigens: Bei Erwachsenen ist man von einer Zahnputztechnik mit einer geraden oder kreisenden Bewegung der Zahnbürste (Fones-Technik) abgekommen. Denn es hat sich gezeigt, dass man dadurch möglicherweise Nahrungsreste und Bakterien unter das Zahnfleisch schieben kann, wodurch sich dieses entzünden kann.

Zahnputztechniken für Kinder (KAI System)

Da vor allem kleine Kinder manuell noch nicht so geschickt sind wie Erwachsene, können diese solange sie noch Milchzähne haben, als Zahnputztechnik das KAI-System anwenden. KAI ist eine Merkhilfe und bedeutet die Zähne immer in der gleichen Reihenfolge zu putzen:

Richtig Zähne putzen bei Kindern will gelernt seinK: Die Kauflächen reinigen: Die Bürste wird horizontal auf den Kauflächen hin- und hergeführt. So werden alle Kauflächen auf Ober- und Unterkiefer geputzt.

A: Die Außenflächen reinigen: Angefangen wird ganz hinten im Mund mit den Backenzähnen. Hier wird die Zahnbürste angesetzt und mit großen Kreisen einmal komplett am Zahnbogen entlang bis zur anderen Seite geputzt.

I: Die Innenflächen reinigen: Die Zahninnenflächen werden in kleinen Kreisen oder mit Drehbewegungen nach der Methode „rot nach weiß“ gereinigt: vom Zahnfleisch zur Zahnkrone.

Wie kann die Mundhygiene bei Kindern unterstützt werden?

Kindern die Zahnputztechnik erklären

Ihre Kinder wissen meist nicht, wie man richtig oder falsch Zähne putzt und schauen sich bei Gleichaltrigen schnell falsche Zahnputztechniken ab. Wie schaffen Sie es, dass Ihre Kinder die richtige Putztechnik lernen?

  • Nehmen Sie sich Zeit, Ihren Kindern zu erklären, wie man richtig Zähne putzt. Üben Sie gemeinsam und belohnen Sie richtiges Zähne putzen. Putzen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern die Zähne.
  • Das Reinigen der Zahnzwischenräume mit Zahnsticks und täglich mehrfaches Spülen sind auch für Kinder Pflichtprogramm.
  • Bunte Zahnbürsten, ein schöner kindgerechter Zahnputzbecher, Zähneputzen als festes Ritual im Tagesablauf, Fotos beim Zähne putzen im Familienfotoalbum etc. sorgen dafür, dass Zähne putzen für Ihre Kinder fest im Tagesablauf verankert und damit nicht vergessen wird. Eine anschauliche Anleitung zu Putztechniken mit Bildern im Bad hilft ebenfalls.
  • Sollte es mal vergessen werden, holen Sie es nach und heben Sie damit hervor, dass Zähne putzen sehr wichtig ist.
  • Was Kindern Spaß macht, und auch Erwachsene hin und wieder nutzen sollten: Färbetabletten. Diese machen Speisereste und andere Zahnbeläge sichtbar, man bekommt sie in Apotheken und Drogerien.
Da der Zahnschmelz der bleibenden Zähne nach dem Zahndurchbruch weiter ausreift und mit Fluoridzahnpasta besser gegen Karies geschützt wird, sollten Schulkinder immer eine altersgerechte Zahnpasta erhalten: „Für Kinder ab sechs Jahren“ oder auch „Juniorzahnpasta“ genannt.

Die richtige Zahnbürste finden

Das Angebot an Zahnbürsten ist immens und auch für Profis kaum überschaubar. Die grundsätzliche Entscheidung ist: Will man lieber manuell oder mit elektrischer Unterstützung putzen? Beides hat Vor- und Nachteile. Grundsätzlich werden die Zähne sowohl mit einer Handzahnbürste als auch mit einer elektrischen Zahnbürste sauber – vorausgesetzt, man beherrscht die richtige Zahnputztechnik.

Handzahnbürsten

Handzahnbürsten gibt es in allen erdenklichen Formen und Farben. Sie haben gerade oder geschwungene Griffe, die Bürstenköpfe sind unterschiedlich groß und die Borsten mal gleichmäßig, mal in verschiedenen Längen angeordnet. Achten Sie beim Kauf in erster Linie auf folgende Eigenschaften:

  • Härtegrad: Für das tägliche Zähneputzen gibt es weiche, mittelharte und harte Zahnbürsten. Bei harten Bürsten sollte man aber vorsichtig sein, da sie bei empfindlichen Zähnen und Zahnfleisch zu Schäden führen können.
  • Wer zum Beispiel mehrmals täglich mit einer harten Zahnbürste putzt, der reibt den Zahnschmelz ab und schadet damit seinen Zähnen. Bei weichen Zahnbürsten nutzen sich die Borsten schneller ab, weshalb diese öfter ausgewechselt werden müssen. Dafür sind sie aber schonender für das Zahnfleisch. Fragen Sie im Zweifel Ihren Zahnarzt, welche Bürste für Sie ideal wäre.
  • Kleiner Bürstenkopf: Eine Zahnbürste sollte alle Zähne beim Putzen erreichen, hierfür ist die richtige Kopfgröße entscheidend. Wählen Sie am besten einen kompakten, kleinen Bürstenkopf mit einer Länge zwischen 2 und 3 cm, damit erreichen Sie bei der Zahnpflege auch schwer zugängliche Stellen wie z.B. die hinteren Backenzähne. Als einfache Faustregel gilt: Der Bürstenkopf sollte nicht größer sein als zwei Backenzähne im Mund.
  • Anordnung der Borsten: Achten Sie beim Kauf der Zahnbürste auf einzeln stehende Borstenbüschel und ein weniger dicht gepacktes Borstenfeld. Je dichter, desto schwieriger ist es, damit Fissuren der Backenzähne und Zahnzwischenräume zu erreichen.
  • Abgerundete Borsten: Diese sind besonders wichtig. Denn scharfe Kanten können zu kleinsten Verletzungen an Zahnfleisch und Zahnschmelz führen.
  • Kunststoffborsten: Die Borsten sollten aus Kunststoff sein. Vermeiden Sie Naturborsten, auch wenn es ökologischer klingt, denn Naturborsten sind innen hohl und damit Bakterienträger.

Elektrische Zahnbürsten

Der Vorteil elektrischer Zahnbürsten: Sie nehmen einen Teil der Arbeit ab. Man braucht den Bürstenkopf bloß von Zahn zu Zahn zu führen, die eigentlichen Putzbewegungen erledigt die Bürste mittels Vibration von allein. Dies kann z.B. für kleinere Kinder und alle, die mit der Feinmotorik Probleme haben, von Vorteil sein. Zusätzlich haben viele Modelle eine automatische Druckkontrolle und geben ein Warnsignal, wenn man zu heftig schrubbt und dadurch das Zahnfleisch gefährdet.

Der Nachteil: Eine elektrische Zahnbürste ist wesentlich teurer, auch der Austausch der Bürstenköpfe ist mitunter eine kostspielige Angelegenheit.

Bei elektrischen Zahnbürsten gibt es zwei Varianten

Solche mit rotierend-oszillierenden Bürsten, die sich hin- und herdrehen, und sogenannte Schallzahnbürsten, die mithilfe von Vibration Belege entfernen. Schall- und Ultraschallzahnbürsten reinigen nicht mit Schall, wie der Name vermuten lässt, sondern mechanisch. Schallzahnbürsten haben einen länglichen Bürstenkopf. Bei ihnen bringt Schall den Kopf ungefähr 15.000 bis 40.000 Mal in der Minute zum Schwingen. Welche der beiden Techniken besser ist, wird nicht eindeutig beantwortet, wissenschaftliche Studien kommen hier zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Für den Borstenkopf der elektrischen Zahnbürste gelten die gleichen Regeln wie für die Handzahnbürsten: Kleiner Kopf, mittlere bzw. weiche Borstenstärke, abgerundete Kunststoffborsten.

Spezialzahnbürsten

Neben normalen Zahnbürsten gibt es noch Spezialzahnbürsten für Kinder, für Zahnspangen und Zahnzwischenräume.

  • Baby- und Kinderzahnbürsten: Kinder brauchen eine besonders weiche, kleine und gut abgerundete Kinderzahnbürste, um sich beim Putzen nicht zu verletzen. Kinderzahnbürsten haben außerdem in der Regel einen dickeren, rutschfesten und ergonomisch geformten Griff, der das Erlernen der richtigen Zahnputztechnik erleichtert.
  • Ortho-Zahnbürsten (Brackets-Zahnbürsten): Für Patienten die feste Zahnspangen tragen gibt es spezielle Zahnbürsten, mit denen sich auch die Bereiche rund um die Brackets herum gut reinigen lassen.
  • Zahnzwischenraumbürstchen (Interdentalbürsten) zur Reinigung der Zahnzwischenräume. Es gibt sie in verschiedenen Größen.

Für alle Zahnbürsten gilt: immer regelmäßig austauschen!

Um die Zahnbürste vor Keimen zu schützen, ist es wichtig, sie nach jedem Gebrauch gründlich mit klarem Wasser abzuspülen und mit dem Kopf nach oben in den Zahnputzbecher zu stellen. Vergessen Sie nicht, Ihre Bürste regelmäßig auszutauschen! Nach spätestens 2 Monaten wird es Zeit für einen Wechsel – oder immer dann wenn die Borsten abgenutzt, gespreizt oder ausgefranst aussehen. Denn die Bürste putzt dann nicht mehr so gut und kann sogar Ihr Zahnfleisch verletzen. Auch nach einem grippalen Infekt verabschieden Sie sich besser von Ihrer Zahnbürste und den daran haftenden Keimen.

Welche Zahnpasta ist die Richtige?

Wer vor dem Regal mit Zahnpasta steht, findet meist drei Typen zur Auswahl: Allround-Zahnpasten, Sensitiv-Zahnpasten und Zahnpasten mit Weiß-Effekt. Welche Sorte oder Marke man dann wählt, hängt auch davon ab, welchen Geschmack man bei Zahnpasta bevorzugt.

  • Sehr wichtig ist jedoch, dass die Zahnpasta Fluorid enthält. Die Wirkung von Fluorid wurde in der Forschung eindeutig nachgewiesen. Fluorid hilft, Kariesschäden vorzubeugen, indem es den Zahnschmelz stärkt. Sehr gut geeignet für die Kariesprophylaxe sind vor allem Zahnpasten mit Aminfluorid, Zinnfluorid und Natriumfluorid. Die Kombination von Aminfluorid und Zinnfluorid soll neben der Kariesprophylaxe auch plaque- und entzündungshemmend wirken.
  • Kinder sollten immer altersgerechte Zahnpasta verwenden. Für Kinder unter sechs Jahren wird ein Fluoridgehalt von 500 ppm (parts per million: Anteile pro Million) empfohlen. Kinder über sechs Jahren verwenden am besten Produkte mit mindestens 1000 ppm. Diese Zahncremes sind bei Junior-Zahnpasten zu finden. Kinder ab 12 Jahren dürfen normale Zahnpasten nutzen. Fragen Sie im Zweifel Ihren Zahnarzt.
  • Sensitiv- Zahnpasten werden empfohlen bei empfindlichen Zähnen und freiliegenden Zahnhälsen. Sie haben andere Putzbestandteile, so dass sie einen geringeren Abrieb haben.
  • Weißmacher Zahnpasten (Whitening Zahnpastasorten) sind das Gegenteil, sie haben einen stärkeren Abrieb als die Standardzahnpasta und sind gedacht für verfärbte Zähne.

Vorsicht: Bei Whitening Zahnpasten werden durch winzig kleine Teilchen, sogenannte Putzkörper, die Zähne sozusagen „geschmirgelt“ um Verfärbungen zu beseitigen. Zu viel davon kann jedoch die Zähne angreifen, sie sollten deshalb nicht täglich angewendet werden. Am besten zuvor den Zahnarzt fragen. Wer unter sensiblen Zähnen leidet oder freiliegende Zahnhälse hat, sollte sie auf keinen Fall verwenden. Für Kinder sind sie grundsätzlich ungeeignet.

Haben Kaffee, Tee, Rotwein oder Nikotin bereits ihre Spuren hinterlassen, dann eignet sich eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt besser, um diese zu entfernen. Diese wird ohnehin ein bis zweimal jährlich empfohlen.

Fazit

Morgens und abends die Zähne gründlich putzen, eine fluoridhaltige Zahnpasta verwenden, die Zahnzwischenräume und die Zunge reinigen. Wer so gewissenhaft für eine gute Mundhygiene sorgt, tut viel, damit die Zähne und das Zahnfleisch gesund bleiben.

Ergänzend sollten Sie Ihre Zähne zweimal im Jahr professionell reinigen lassen (Professionelle Zahnreinigung, PZR). Dabei werden Zahnstein und Plaque auch an jenen Stellen gründlich entfernt, die Sie selbst mit Bürste und Zahnseide oder Interdentalbürsten nicht erreichen. Das dient sowohl der Gesundheit der natürlichen Zähne als auch dem langen Erhalt von Zahnersatz.

Zahnzusatzversicherung für professionelle Zahnreinigung

Viel Erfolg und stets gesunde Zähne wünschen wir Ihnen und Ihrer Familie.

Ihr Team von Test Zahnzusatzversicherung

Verfasst von Sonja Zajontz
am 20. Juni 2022 unter Zahnpflege.