Zahnfleischentzündung – Gefahr für Ihre Gesundheit

Zähne schmerzen bei kalten oder heißen Speisen

Eine Zahnfleischentzündung ist eine entzündliche Veränderung am Zahnfleisch. Der medizinische Begriff für die Zahnfleischentzündung lautet Gingivitis. Sie ist eine weitverbreitete Volkskrankheit und fast jeder kennt die damit verbundenen Beschwerden: Gerötetes, geschwollenes und empfindliches Zahnfleisch oder Zahnfleischbluten bei leichten Reizungen, wie z.B. dem Zähneputzen. Doch eine Zahnfleischentzündung kann anfangs auch keine großen Probleme bereiten. Diese häufige, bakteriell bedingte Entzündung des Zahnfleisches befindet sich nicht selten, sehr versteckt zwischen den Backenzähnen.

Ärzte und Zahnmediziner stellen immer öfter einen engen Zusammenhang zwischen mangelnder Mundhygiene und allgemeinen Erkrankungen wie z.B. Herz-/Kreislaufkrankheiten fest. Patienten mit einer chronischen Zahnfleischentzündung sind hierbei besonders gefährdet. Dabei bleibt die Entzündung des Zahnfleisches nicht selten von den Patienten völlig unentdeckt.

Wie entsteht eine Zahnfleischentzündung?

Grundsätzlich kommen für Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) verschiedene Ursachen infrage: Neben mechanischen Reizungen (z.B. durch schlechtsitzenden Zahnersatz), Verletzungen (z.B. durch Zahnstocher, heiße Getränke etc.) oder allergischen Reaktionen, wird eine Gingivitis meist durch Bakterien, seltener durch Viren oder auch Pilzerkrankungen verursacht. Tatsächlich sind es allerdings in den meisten Fällen bakterielle Zahnbeläge, die entzündetes Zahnfleisch verursachen.

In der Mundhöhle leben über 1000 verschiedene Bakterienarten, angesiedelt auf unterschiedlichen Bereichen, wie Zunge, Mundschleimhaut und Zähnen. Die Gesamtheit der Bakterien wird Mundflora genannt. Viele der Bakterien sind harmlos, einige können jedoch die Zähne und das Zahnfleisch angreifen:

Bereits wenige Stunden nach dem Essen entsteht auf den Zahnoberflächen und in den Zahnzwischenräumen ein Zahnbelag, genannt Plaque. Dieser Belag, auch Biofilm genannt, setzt sich vor allem am Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch fest und wird ständig neu gebildet. Dies geschieht auch schon kurz nach dem Zähneputzen. Die Plaque besteht aus Speichel, Nahrungsresten und schädlichen Bakterienherden, die Zahnfleisch und Zähne angreifen können.

Die Plaque haftet zwar fest am Zahn, lässt sich aber noch mit der Zahnbürste wegputzen. Geschieht das nicht gründlich und regelmäßig, dann lagern sich Mineralstoffe aus dem Speichel in den Zahnbelag ein und der Belag kann sich zu Zahnstein verfestigen. In diesem Stadium kann er mit der Zahnbürste nicht mehr entfernt werden.

Nun entwickelt sich eine gefährliche Kettenreaktion. Der Zahnstein macht die Zahnoberfläche rau und bietet einen idealen Nistplatz für das Bakterienwachstum. Um die bakteriellen Angriffe abzuwehren reagiert das Zahnfleisch mit einer Entzündung. Es rötet sich und schwillt an, das Gewebe ist angegriffen und aufgrund der Entzündung stärker durchblutet. Das Zahnfleischbluten an der betroffenen Stelle ist hierbei ein deutliches Zeichen für eine bakterielle Infektion.

Akute und chronische Zahnfleischentzündung

Der Zahnarzt spricht im ersten Stadium von einer akuten Gingivitis. Im Anfangsstadium können die Beschwerden durch eine gründliche Zahnhygiene wieder verschwinden.

Versäumen es Patienten bei der Zahnpflege immer wieder, die bakteriellen Beläge akribisch mit Zahnbürste, Zahnseide oder Zahnzwischenraum Bürstchen zu entfernen, dann kann eine chronische Zahnfleischentzündung (chronische Gingivitis) entstehen. Besonders anfällig sind die Zahnzwischenräume, die oft zu selten und meist nicht ausreichend gereinigt werden.

Wenn entzündetes Zahnfleisch nicht heilt bzw. die Entzündung des Zahnfleischs immer wieder neu aufflammt, dann kann das Zahnfleischgewebe im Laufe der Zeit so locker werden, dass es für Bakterien sehr leicht ist, immer tiefer und tiefer in die dadurch entstandenen sogenannten Zahnfleischtaschen einzudringen.

Für den Patienten hingegen wird es immer schwieriger diese tiefen Zahnfleischtaschen von Bakterien zu befreien. Dabei können bei einer anhaltenden Zahnfleischentzündung die Zahnfleischtaschen mehrere Millimeter tief werden, manchmal sogar mehr als einen Zentimeter. Hier sammeln sich Bakterienherde an, die mit der Zahnbürste nicht mehr erreichbar sind. Die Bakterien sind dabei hoch spezialisiert, sich festzusetzen und sich immer weiter zu vermehren. Zugleich bilden sie einen Nährboden für Karies und können auch die Zahnwurzel angreifen.

Stadien einer fortschreitenden Zahnfleischentzündung

Findet dies an vielen Zahnfleischstellen statt, dann stuft der Zahnarzt die Zahnfleischentzündung als sogenannte generalisierte Gingivitis ein. Bei einer chronischen Zahnfleischentzündung können auch Zahnschmerzen auftreten, hinzu kommt oft ein starker Mundgeruch.

Folgen einer chronischen Zahnfleischentzündung

Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) ist nicht harmlos, denn sie kann weitere Erkrankungen verursachen.

Zahnfleischentzündung als Ursache der Parodontitis

Setzt sich eine Zahnfleischentzündung immer weiter fort, dann kann die Entzündung auch auf den Zahnhalteapparat übergreifen. Nun spricht man von einer Parodontitis, umgangssprachlich auch oft Parodontose genannt. Dadurch kann es im schlimmsten Fall zum Zahnverlust kommen.

Der Übergang von der Zahnfleischentzündung zur Parodontitis erfolgt meist schubweise. Das entzündete Zahnfleisch löst sich vom Zahn, es bilden sich eine Zahnfleischtasche, diese ist wiederum Nistplatz für Bakterien. Die Zahnfleischtasche wird dadurch immer tiefer, das Zahnfleisch geht immer mehr zurück, es folgt ein weiterer Gewebeabbau und schließlich auch Knochenabbau. Der Zahn verliert seinen Halt und wird locker.

All dies hat einen gemeinsamen Ursprung: Bakterielle Beläge, Plaque und Zahnstein, die nicht gründlich entfernt wurden.

Einer Parodontitis, also einer Entzündung des Zahnhalteapparats, geht immer eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) voraus. Um diesen fortschreitenden, zerstörenden Prozess aufzuhalten, ist es wichtig, dass Patienten bei einer Zahnfleischentzündung rechtzeitig entsprechende Therapiemaßnahmen in Angriff nehmen.

Unbehandelte Zahnfleischentzündungen können die Allgemeine Gesundheit gefährden

Bleibt eine Zahnfleischentzündung unbehandelt, dann können Bakterien aus der Mundhöhle über das chronisch entzündete Zahnfleisch in die Blutbahnen gelangen und damit weiteren Schaden anrichten. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Mundgesundheit, sondern manchmal auch auf den ganzen Körper.

Freigesetzte Bakterien und Entzündungsprodukte aus dem Mund können die Arterienverkalkung fördern, sich negativ auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken und so Herzinfarkte oder Schlaganfälle begünstigen. Bei vielen Personen mit Herzproblemen konnten Bakterien aus dem Mundraum in der Herzgegend nachgewiesen werden. Auch Menschen mit Diabetes, schwachem Immunsystem, bestimmten Krebsarten oder Personen, die Medikamente zur Unterdrückung von Immunreaktionen einnehmen (z.B. bei Rheuma, Arthritis und vielen anderen Krankheiten), sind durch diese Zusammenhänge gefährdet.

Was begünstigt eine Zahnfleischentzündung?

Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) kann grundsätzlich jeden treffen. Ursache sind in den meisten Fällen bakterielle Zahnbeläge, die nicht sorgfältig genug entfernt wurden. Einige Personengruppen bekommen allerdings häufiger eine Zahnfleischentzündung. Der Grund ist, dass bestimmte Faktoren dies fördern können:

  • Raucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern ein erhöhtes Risiko eine Zahnfleischentzündung zu entwickeln. Nikotin und andere Bestandteile des Tabakrauchs beeinträchtigen die gesamte Mundgesundheit: Da Rauchen die Gefäße verengt wird das Zahnfleischbluten als Zeichen der Infektion unterdrückt. Damit ist die Erkrankung für Betroffene noch schwerer zu erkennen. Zugleich schädigt Rauchen die Zahngesundheit und fördert die Vermehrung von Krankheitserregern in der Mundhöhle.
  • Diabetiker haben ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Zahnfleischentzündung. Hohe Blutzuckerwerte bei schlecht eingestellten Diabetikern schwächen die Abwehrkräfte des gesamten Zahnhalteapparates. Entzündungen treten dadurch häufiger auf und heilen auch schlechter aus.
  • Hormonelle Ursachen: Eine hormonell bedingte Zahnfleischentzündung tritt vor allem in der Schwangerschaft, während der Pubertät oder während der Einnahme der Antibabypille auf. Dabei fördern hormonelle Veränderungen das Bakterienwachstum und begünstigen so die Entzündung des Zahnfleischs. Daher ist eine gute Mundhygiene vor allem für diese Risikogruppen wichtig, um Zahnfleisch und Zähne gesund zu erhalten.
  • Ältere Menschen: Das Risiko einer Zahnfleischentzündung nimmt mit dem Alter zu. Schon ab den Vierzigern kommt es häufiger zu Zahnfleischproblemen. Zahnärzte empfehlen deshalb besonders auch älteren Menschen auf eine gute Mundhygiene achten.
  • Krankheiten: Insbesondere Krankheiten des Immunsystems schwächen die Abwehrkräfte und wirken sich ungünstig auf Zahnfleischerkrankungen aus.
  • Medikamente: Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen (wie beispielsweise blutdrucksenkende Mittel oder abwehrschwächende Mittel, sogenannte Immunsuppressiva) haben ebenfalls häufiger Symptome einer Zahnfleischentzündung.
  • Weitere Risikofaktoren: Daneben gibt es viele weitere Einflussfaktoren, die das Zahnfleisch schwächen und die Anfälligkeit für eine Zahnfleischentzündung erhöhen. Dazu zählen unter anderem: psychischer Stress, Mangel- bzw. Fehlernährung (z.B. Bulimie, Magersucht, Alkoholsucht) und nicht zuletzt eine zuckerreiche Ernährungsweise und mangelnde Mundhygiene.
Eine besondere Form der Zahnfleischentzündung ist die akute nekrotisierende ulzeröse Gingivitis (ANUG).
Hierbei greifen Bakterien das Zahnfleisch zwischen den Zähnen an, das Zahnfleisch ist stark gerötet und angeschwollen. Es bilden sich Geschwüre und das Zahnfleisch stirbt ab. Alarmsignale sind: Plötzliches starkes Fieber, Schmerzen, Mundgeruch und Abgeschlagenheit. Risikofaktoren sind unter anderem: Nikotinkonsum, schlechte Mundhygiene, psychischer Stress oder ein geschwächtes Immunsystem. In jedem Fall ist eine umgehende zahnärztliche Behandlung notwendig, da es ansonsten zu schweren gesundheitlichen Komplikationen kommen kann.

Behandlung von Zahnfleischentzündungen

Zahnärztliche Prophylaxe

Zahnfleischentzündung sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Viele Betroffene wissen es aber gar nicht, denn oftmals kann sie versteckt liegen und gar nicht schmerzen. Empfohlen wird deshalb, zweimal jährlich zum Zahnarzt/zur Zahnärztin zu gehen und die Zähne und das Zahnfleisch vorsorglich kontrollieren zu lassen. Die zahnärztliche Vorsorge wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

Achten Sie auf Symptome einer Zahnfleischentzündung

Wenn Sie bei sich Symptome einer Zahnfleischentzündung wahrnehmen und die Beschwerden trotz guter Mundhygiene nicht von selbst nach wenigen Tagen abklingen, dann sollten Sie zeitnah einen Zahnarzttermin vereinbaren.

Typische Symptome einer Zahnfleischentzündung sind:

  • Rötung und Schwellung des Zahnfleisches,
  • Mitunter Schmerzen und/oder erhöhte Empfindlichkeit des Zahnfleisches,
  • Zahnfleischbluten (z.B. beim Zähneputzen),
  • Plaque am Zahnfleischrand,
  • Eventuell Zahnfleischrückgang, Mundgeruch, Empfindliche Zahnhälse.

Zahnärztliche Untersuchung der Zahnfleischentzündung

Zahnärzte sind sensibilisiert auf das Thema Zahnfleischerkrankungen, mit geschultem Blick erkennen sie diese meist sofort beim ersten Blick in den Mund. Beim Zahnarzttermin wird das Zahnfleisch genau untersucht um möglichen Erkrankungen vorzubeugen.

Dabei kann der Zahnarzt/die Zahnärztin mit einer speziellen Methode, dem sogenannten parodontalen Screening Index (PSI) das Zahnfleisch untersuchen. Dazu testet der Zahnarzt/die Zahnärztin die Beschaffenheit des Zahnfleisches mit einer Sonde und prüft, ob sich Zahnfleischtaschen gebildet haben. Normalerweise sollte der Spalt zwischen Zahnfleisch und Zähnen nicht tiefer als zwei oder drei Millimeter sein. Kommt die Sonde wesentlich weiter, sind meistens schon Zahnfleischtaschen entstanden. Hat sich bereits eine Parodontitis entwickelt (umgangssprachlich Parodontose) so gibt es auch hierfür eigene Therapien, um diese zu heilen.

Dabei ist eine klare Unterscheidung wichtig: Eine Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Bei einer Gingivitis hingegen ist nur das Zahnfleisch betroffen. Diese Erkrankung ist zwar noch keine Parodontitis, kann aber der Ursprung dafür sein. Ohne Therapie kann somit aus der Zahnfleischentzündung eine Parodontitis entstehen.

Gesetzlich Versicherte haben alle zwei Jahre einen Anspruch auf die Früherkennung von parodontalen Erkrankungen mit dem Parodontalen Screening Index (PSI). Nutzen Sie diese Möglichkeit!

Therapie der Zahnfleischentzündung

Bei einer leichten Gingivitis wird als Sofortmaßnahme eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) durchgeführt, um alle weichen und harten Beläge auch unter dem Zahnfleischrand zu entfernen. Eventuell wird vom Zahnarzt/der Zahnärztin noch ein entzündungshemmendes Gel eingebracht.

Zahnfleischentzündungen werden in der Regel durch bakterielle Plaque am Zahn ausgelöst. Daher ist eine optimale Mund- und Zahnpflege die wichtigste Maßnahme im Rahmen der Gingivitis-Behandlung.

Dabei ist es wichtig, die häusliche Mundhygiene sorgfältig zu betreiben und regelmäßig (mindestens zwei Mal jährlich) eine PZR durchführen zu lassen. Tipps wie man Zahnseide, Interdentalbürsten, Mundspülungen etc. richtig verwendet, erhält man als Patient/Patientin in der Zahnarztpraxis von den Dentalhygiene-Fachkräften.

Normalerweise lässt sich durch diese Maßnahmen eine Zahnfleischentzündung stoppen. Zusätzlich wird oft die Anwendung einer medizinischen Mundspülung empfohlen, die kurzzeitig eingesetzt wird, um die Bakterien im Mundraum gezielt zu bekämpfen.

Maßnahmen zur Vorbeugung oder Heilung einer Zahnfleischentzündung

Sorgfältige Mundhygiene schützt Zähne und Zahnfleisch

Regelmäßiges Zähneputzen schützt auch vor Zahnfleischentzündung

  • Als Patientin oder Patient hat man es wortwörtlich selbst „in der Hand“, die Zähne und das Zahnfleisch entzündungsfrei zu erhalten: Das Wichtigste dabei ist die tägliche, gewissenhafte Mundhygiene. Das bedeutet konkret:
  • Putzen Sie mindestens zweimal täglich gründlich die Zähne, möglichst nach jedem Essen. Dies kann eine Zahnfleischentzündung verhindern oder diese wieder abheilen lassen. Es gilt dabei, alle Zahnflächen gründlich zu säubern und vom Zahnbelag befreien. Verwenden Sie dazu am besten eine Zahnbürste mit weicheren Borsten, dies schont das Zahnfleisch und verringert das Risiko, das entzündete Zahnfleisch zu reizen oder zu verletzen.
  • Wichtig zur Gesunderhaltung des Zahnfleisches: Reinigen Sie auch die Zahnzwischenräume sorgfältig. Hierzu sollten Sie Zahnseide und Interdental-Bürstchen verwenden.
  • Zusätzlich können Sie mit antibakteriellen Mundspül-Lösungen gurgeln um das Bakterienwachstum einzudämmen.
  • Mit Mundduschen lassen sich ergänzend die Zahnzwischenräume per Wasserstrahl reinigen.
  • Ein Zungenschaber ist sinnvoll, um Zungenbelag zu entfernen und damit die Anzahl der Bakterien im Mund zu reduzieren.
  • Achten Sie auf Hygiene: Reinigen Sie Ihre Zahnbürste nach jeder Verwendung unter fließendem Wasser. Wechseln Sie Ihre Zahnbürste spätestens alle 6-8 Wochen durch eine neue aus. Auch Interdentalbürstchen sollten nach spätestens 2 Wochen ausgewechselt werden.
  • Vorsicht: Ein zu aggressives Zähneputzen oder eine unvorsichtige Handhabung der Zahnseide kann das Zahnfleisch verletzen und eine Zahnfleischentzündung begünstigen.

Prophylaxe und Therapie der Zahnfleischentzündung mit der Professionellen Zahnreinigung

Zur Therapie einer Zahnfleischentzündung gehört eine professionelle Zahnreinigung (PZR), um die Hauptursache, bakterielle Beläge und Zahnstein zu beseitigen. Diese können sich im Laufe der Zeit trotz guter Mundhygiene bilden. Dies gilt besonders für schwer zugängliche Stellen wie z.B. den Zahnzwischenräumen. Je nach Bedarf sollte die PZR, so auch die Empfehlungen von Zahnärzten/innen ein bis zweimal jährlich, bei Risikopatienten durchaus auch häufiger durchgeführt werden.

Regelmäßige Prophylaxe als Therapie gegen eine Zahnfleischentzündung

Eine Zahnfleischentzündung kann mittels richtiger häuslicher Mundhygiene und PZR meistens schon im Anfangsstadium eingedämmt werden. So hat man gute Voraussetzungen Zähne und Zahnfleisch dauerhaft frei von Plaque und Bakterien zu halten und so erneuten Entzündungen entgegen zu wirken.

Die PZR wird beim Zahnarzt von ausgebildeten Dentalhygiene-Fachkräften durchgeführt: Bei der PZR werden alle harten und weichen Beläge ober- und unterhalb des Zahnfleischsaumes entfernt. Abschließend werden die Zahnoberflächen poliert, damit sich zukünftig Beläge schlechter anheften können und fluoridiert, um sie widerstandsfähiger gegen bakterielle Angriffe zu machen.

Die Kosten sind unter anderem abhängig von der Zahl der vorhandenen Zähne und der Dauer. Im Normalfall übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten nicht. Es gibt jedoch Ausnahmen. Patienten sollten im Einzelfall bei ihrer Krankenkasse nachfragen. Die PZR wird vom Zahnarzt nach der Privaten Gebührenordnung (GOZ) abgerechnet.

Zahnzusatzversicherungen können die Kosten einer Professionellen Zahnreinigung je nach Tarif vollständig übernehmen!

Medikamente

Je nach Ausprägung der Zahnfleischentzündung kann der Zahnarzt folgende Medikamente zur Behandlung einer Zahnfleischentzündung verordnen:

  • Antibakterielle und entzündungshemmende Mundspüllösungen oder –gele, um das Bakterienwachstum einzudämmen. Oft kommt der Wirkstoff Chlorhexidin zum Einsatz, den es in verschieden starker Dosierung gibt. Neben Chlorhexidin gibt es auch Mundspüllösungen auf pflanzlicher Basis, die antibakteriell wirkende ätherische Öle enthalten.
  • Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente.
  • Bei einer ausgeprägten Zahnfleischentzündung gegebenenfalls auch Antibiotika.

Weitere Tipps

  • Natürliche Heilmittel: Die Therapie und Mundpflege kann man auch mit Hausmitteln bzw. natürlichen Heilmitteln mit entzündungshemmenden Wirkstoffen ergänzen, die man als Tee, Aufguss, Extrakt oder Mundspülung verwenden kann. Dazu zählen u. a. Kamille, Ingwer, Propolis, Lavendelöl, Pfefferminze, Teebaumöl, Nelken oder Salbei.
  • Homöopathie: Einige Patienten, die zu wiederkehrender Zahnfleischentzündung neigen, wenden bei Zahnfleischentzündung Homöopathie an, um die Heilung zu unterstützen. Zahnärzte, die auf Naturheilverfahren spezialisiert sind, können dazu entsprechende Globuli verschreiben.
  • Gesunde Ernährung: Darüber hinaus ist eine ausgewogene Ernährung, die zuckerfrei und säurearm sein sollte, ein wichtiger Baustein für eine gesunde Mundflora.

Hausmittel zur Behandlung der Zahnfleischentzündung und Homöopathie haben auch ihre Grenzen. Klingt entzündetes Zahnfleisch nicht innerhalb weniger Tage ab oder werden die Symptome sogar schlimmer, sollten Sie immer einen Zahnarzttermin vereinbaren.

Zahnzusatzversicherungen finanzieren Prophylaxe für die Zahnfleischentzündung

Experten empfehlen zwei professionelle Zahnreinigungen im Jahr, bei festgestellter Zahnfleischentzündung sind unter Umständen kürzere Intervalle notwendig. Eine PZR kostet je nach Praxis und Wohnort zwischen 60 und 100 EUR pro Termin. Da stellt sich die Frage: Möchte man Jahr für Jahr 120 bis 200 EUR für die empfohlenen zwei PZR bezahlen oder bezahlt man eine Zahnzusatzversicherung und hat damit gleichzeitig einen Rundum-Versicherungsschutz für die Zahngesundheit?

Kalkulieren Sie als Beispiel einmal nur mit der Erstattung für eine PZR

Die meisten Zahnzusatzversicherungen beginnen mit einem Tarifbeitrag zwischen 15 und 25 Euro in jungen Jahren. Zieht man davon den Preis der komplett erstatteten professionellen Zahnreinigungen ab, finanziert allein die PZR, fast den gesamtem Jahresbeitrag der Versicherung.

 

Eine Zahnzusatzversicherung rechnet sich

Bitte geben Sie das Geburtsdatum der Person ein, die versichert werden soll. Dies ist notwendig, um eine korrekte Preisauskunft zu gewährleisten. Die Durchführung der Berechnung ist unverbindlich und kostenlos.

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Bitte geben Sie fehlende Zähne an, die nicht ersetzt sind. Nicht anzugeben sind bei dieser Frage:

  • fehlende Weisheitszähne (sog. 8er)
  • bei Kindern fehlende Milchzähne wenn zweite Zähne normal nachwachsen
  • bereits ersetzte Zähne (Brücke, Implantat, Krone o.ä.)
  • vollständiger Lückenschluss, d.h. wenn Zahnlücke durch die Nachbarzähne vollständig geschlossen wurde

Die Anzahl der fehlenden Zähnen wird von den meisten Versicherungsgesellschaften im Antrag abgefragt.

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Bitte tragen Sie die Anzahl ein, sofern in Ihrem Mund irgendwelche Zahnersatzversorgungen vorhanden sind, z.B.:

  • Kronen / Teilkronen
  • Brücken
  • Implantate
  • Inlays
  • Stiftzähne
  • Teleskopkronen
  • Teilprothesen
  • Vollprothesen
  • u.a.
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Bitte geben Sie bei dieser Frage an, ob in der Vergangenheit schon einmal eine Parodontitis-Erkrankung bei Ihnen diagnostiziert und/oder behandelt wurde.

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Bitte wählen Sie ja, wenn Behandlungen mit dem Zahnarzt geplant, von diesem angeraten oder aktuell durchgeführt werden.

  • Ersatz eines Zahnes
  • Parodontalbehandlungen
  • Wurzelbehandlungen
  • funktionsanalytische- und therapeutische Maßnahmen zur Behandlung von Kiefergelenkserkrankungen
  • die Erneuerung von bestehenden Füllungen, Kronen o.Ä.
  • die Regulierung einer Zahnfehlstellung mittels kieferorthopädischer Maßnahmen

Lediglich prophylaktische Maßnahmen, die rein vorbeugenden Charakter haben, sind bei dieser Frage nicht zu berücksichtigen.

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Verfasst von Jakobine Mayer
am 31. Mai 2022 unter Zahnarzt.