Dr. Christoph Wenninger – Experte für digitale, navigierte Implantologie

Dr. Christoph Wenninger ist Inhaber von Implantologie Kompetenz München

In unserem aktuellen Interview dreht sich alles um die neuesten Implantologie-Techniken. Wir haben uns hierfür mit dem Münchner Zahnarzt Dr. Christoph Wenninger von der „Implantologie Kompetenz München“ intensiv ausgetauscht. Er ist führender Experte im Bereich der Implantologie und Zahnheilkunde. Darüber hinaus referiert er über die neuesten Dentaltechniken auf internationalen Kongressen und gibt regelmäßig Seminare für Patienten.

Im persönlichen Interview mit Dr. Wenninger erfahren wir alles über die zahlreichen Vorteile der digitalen, navigierten Implantologie. Der Münchner Zahnarzt klärt uns darüber hinaus über die neuesten Materialarten für Implantate auf. Nicht zuletzt sprechen wir mit ihm über ein sehr wichtiges Thema für Kassenpatienten – den Kostenfaktor für die neusten Implantat Technologien. Viel Spaß beim Lesen!

Herr Dr. Wenninger, Sie sind Inhaber der Praxis „Implantologie Kompetenz München“. Wie lange gibt es Ihre Zahnarztpraxis bereits?

Ich bin seit 1997 in München in der Maxvorstadt niedergelassen. Seit 25 Jahren betreue ich hier meine Patienten in der Gemeinschaftspraxis Zahnzentrum Maxvorstadt sowie in der Wenninger Implantologie. Hand in Hand kümmert sich das gesamte Praxisteam um die Zahngesundheit und das Wohlergehen unserer Patienten. Und das so erfolgreich, dass wir vergangenes Jahr die Räumlichkeiten um die Implantologie Kompetenz München erweitert haben. Alles rund um Prävention, Implantate und Zähne können wir uns hier am Patienten noch genauer anschauen und ihn intensiver betreuen.

Wie ist Ihr Team aufgebaut?

Ich arbeite mit meinem jetzigen Team schon sehr lange zusammen. Es besteht aus spezialisierten Fachkräften der Chirurgie, Prothetik und einem hauseigenen Zahntechnikermeisterlabor. In Kombination mit einer zusätzlichen Dentalhygiene-Abteilung sind wir darauf ausgerichtet, den gesamten Prozess einer implantologisch-prothetischen Versorgung unserer Patienten von A bis Z zu gewährleisten.

Das Team von Implantologie Kompetenz München betreut die Patienten sehr intensiv.

Das Team von Dr. Christoph Wenninger ist sehr beständig und kompetent. (Fotocredit: Dr. Wenninger)

Welche Gründe für ein Implantat begegnet Ihnen am häufigsten im Praxisalltag?

Am häufigsten begegnen mir im Alltag fehlende oder erkrankte Zähne, die nicht mehr erhalten werden können. Wenn ein bedeutender Anteil der Kaufunktion und der Ästhetik leidet, bedeutet dies meist einen echten Verlust an Lebensqualität für die Patienten.

Arbeiten Sie hierbei nach einer bestimmten Philosophie?

Wir nehmen uns immer sehr viel Zeit für unsere Patienten. Bevor überhaupt der erste Schnitt gemacht wird, besprechen wir in der Prä-Diagnostik genau, was das exakte Ziel ist. Auch Probleme, die vielleicht auftreten können, werden genauestens vorher besprochen. Der Patient hat nach der ersten Vorbesprechung volle Klarheit über den Ablauf der Implantatsetzung, wie das Endergebnis aussehen wird und letztendlich auch, welche Kosten auf ihn zukommen.

Sie können also das Endergebnis vorweg exakt darstellen?

Korrekt, dank unserer digitalen, navigierten und minimalinvasiven Implantologie-Technologie können wir für jeden Patienten ein individuell auf ihn zugeschnittenes Ergebnis planen und virtuell simulieren. Die digitale Planung wird genauestens mit dem Patienten besprochen und dann exakt wie gewünscht umgesetzt. Natürlich lassen sich auch Alternativlösungen virtuell darstellen. Unser Anspruch ist es, dass der Patient eine umfassende Aufklärung bekommt und die beste Lösung für seinen aktuellen Zustand und für sein Problem erhält.

Die Patientenaufklärung ist das A und O in der Implantologie Kompetenz München

Jeder einzelne Schritt wird vor der Implantatsetzung genauestens mit dem Patienten besprochen. (Fotocredit: Dr. Wenninger)

Bitte erklären Sie den genauen Ablauf der navigierten und minimalinvasiven Implantologie-Technologie

Im Erstgespräch erfolgt stets eine genaue Analyse des gesundheitlichen Ist-Zustands des Patienten, seiner Problematiken sowie seiner persönlichen Wünsche. Anschließend gehen wir in eine intensive Diagnostik. Dabei beziehen wir sämtliche Parameter des Patienten ein. Wir schauen uns einige allgemeinmedizinische Faktoren zu seinem generellen Gesundheitszustand an. Dazu zählen zum Beispiel Blutuntersuchungen zum Vitamin D- und Mineralstoffgehalt. Anschließend geht es in die Digitalanalyse der Zähne. Wir machen ein 3D Röntgen mithilfe eines Face-Scan. Mit dieser digitalen Planung versuchen wir dann vorab, eine möglichst gute, ästhetisch-funktionelle Neukonstruktion der betroffenen Zähne virtuell zu erschaffen.

Worin sehen Sie die größten Vorteile der digitalen Implantologie?

Die digitale Planung und Umsetzung ist bei uns Standard. Wir sind eine der wenigen Praxen in Deutschland, die eine dynamische Navigation bei der OP in Echtzeit macht. Echtzeit bedeutet, man setzt virtuell den Bohrer und kann den Winkel und die Länge des Implantats exakt so planen, wie es gesetzt werden soll. Der Patient bekommt dadurch vor der OP eine ganz klare Vorstellung, was auf ihn zukommt.

Und welche Vorteile hat die minimal-invasive Implantologie?

Für mich als behandelnden Zahnarzt bedeutet es, sehr präzise arbeiten zu können. Für den Patienten erfolgt der minimal-invasive Eingriff sehr schonend, manchmal arbeiten wir vollkommen ohne Skalpell. Der Patient hat nach der OP weniger Schmerzen und minimierte Wundproblematiken. Durch die verminderte Invasivität erhalten wir letztendlich auch ein stabileres Langzeitergebnis.

Moderne Technologien sind kostenintensiv. Was ist das Mittel der Wahl für Kassenpatienten?

Ich unterscheide nicht zwischen Kassen- und Privatpatient. Jeder erhält die gleiche Art der Leistung in meiner Praxis. Der Privatpatient bekommt generell natürlich mehr von seiner Versicherung erstattet. Für den Kassenpatient ist die Implantatleistung immer eine Privatleistung. Nur die Krone darauf, also der Zahnersatz, wird von der Kasse bezuschusst.

Die modernen Praxisräume von Zahnarzt Christoph Wenninger in München.

In den modernen Praxisräumen der Implantologie Kompetenz München wird jeder Patient gemäß seinen speziellen Bedürfnissen intensiv betreut. (Fotocredit: Dr. Wenninger)

Das klingt zunächst nach hohen Kosten für den Kassenpatienten…

Umso wichtiger ist es, vorzusorgen und eine sehr gute Zusatzversicherung zu haben, damit man die Vorzüge dieser modernen Behandlung für sich beanspruchen kann. Die private Zuzahlung fällt dadurch nicht so hoch aus und der Patient muss vielleicht nur für einen kleineren Teil selbst aufkommen.

Wir fragen beim Erstgespräch immer nach einer Zusatzversicherung. Insbesondere, wenn absehbar ist, dass einmal in der Zukunft größere Zahnprobleme auf den Patienten zukommen könnten, raten wir gegebenenfalls zum Abschluss einer Zahnversicherung. Wir weisen auch immer auf mögliche Wartezeiten hin, bis die Versicherung greift.

Zudem bieten wir natürlich Ratenzahlungen an, um das Delta zu schließen, was vielleicht der gesetzliche Kostenträger oder die Zusatzversicherung nicht übernehmen. Größere Restbeträge können bei uns für 12 oder 24 Monate zinslos finanziert werden. Es ist uns sehr wichtig, dass wir das für unsere Patienten möglichst angenehm gestalten.

Welche Materialarten bieten Sie bei Ihren Implantaten an? Was ist hier der Stand der Wissenschaft und zu welcher raten Sie am häufigsten?

Lange war Titan das einzig klinisch gut untersuchte Material für ein Zahnimplantat. In den letzten Jahren kam als weiteres Material „Zirkonoxid“ auf den Markt. Diese Keramikart hatte sich schon in der Zahntechnik und Zahnästhetik gut etabliert. Dieses so genannte „weiße Implantat“ ist vollständig aus Keramik, metallfrei und heutzutage gut untersucht. Es lässt sich sehr gut als Implantat einsetzen – mit ähnlichen Langzeitergebnissen wie Titanimplantate.

Für wen eignet sich Zirkonoxid bei der Wahl des Implantatmaterials?

Es ist gut geeignet für Patienten, die generell kein Metall im Mund haben möchten. Das gilt für Menschen, die vielleicht chronische Vorerkrankungen haben und empfindlicher auf Werkstoffe in ihrem Körper reagieren. Inwieweit ein Risiko gegen Titan besteht, kann durch spezielle Bluttests abgeklärt werden. Man kann generell sagen, dass Keramik heutzutage eine gute Alternative ist, die sehr gute Ergebnisse liefert und bei manchen Patienten vielleicht bevorzugter einzusetzen ist.

Welche Vorteile oder Nachteile bietet das jeweilige Material?

Es gibt im Prinzip keine gravierenden Unterschiede, weder beim Setzen der Implantate, noch bei den Einheilzeiten. Es gibt aber Preisunterschiede. Die Keramikimplantate sind teurer als Titanimplantate. Das liegt am Herstellungsprozess. Und bei der späteren Zahnversorgung sollte man bei Keramik ein paar Dinge beachten. Aktuell ist die Angebotsvielfalt noch nicht so groß. Die Tendenz geht aber klar in die Richtung, dass man auch das bald lösen kann.

Gibt es Hindernisse oder Risiken, wodurch Implantate schwieriger umsetzbar sind?

Es gibt ein paar Risiken und Einschränkungen bei bestimmten Erkrankungen – wie etwa in der Bisphosphonat-Therapie bei Krebserkrankungen. Das ist sicherlich sehr kritisch zu sehen, da die Gefahr einer Osteomyelitis (= akute oder chronische Entzündung des Knochens und Knochenmarks) groß ist. Aber das ist schon fast die einzigste Einschränkung. Ansonsten kann man sagen, dass es fast keine Kontra-Indikationen für Implantate mehr gibt. Allerdings besteht für Raucher noch ein höheres Risiko, dass das Implantat vom Knochen und vom Zahnfleisch schlechter angenommen wird.

Wie lange muss man durchschnittlich rechnen, bis ein Implantat fertig ist?

Im Prinzip geht es relativ zügig. Die Erstberatung und Diagnostik kann innerhalb einer Woche stattfinden. Anschließend dauert es meist ein wenig. Das liegt aber eher an der Bearbeitungszeit der Versicherungsträger. Umso wichtiger ist es, Klarheit darüber zu haben, was die Zusatzversicherung leistet. Den von uns erstellten Heil- und Kostenplan sollten die Patienten möglichst zügig bei ihren Versicherungsträgern einreichen. Sobald das Ergebnis der Versicherungsprüfung vorliegt, können wir direkt mit der OP loslegen.

Der Patient erfährt im Vorgespräch alles über navigierte Implantologie.

Mit der digitalen, navigierten und minimal-invasivem Implantologie bietet Dr. Christoph Wenninger High-End-Implantologie in München an. (Fotocredit: Dr. Wenninger)

Wie definieren Sie persönlich Implantat-Erfolg?

Letztendlich sind es mehrere Punkte, die einen Implantat-Erfolg definieren. Wichtig ist natürlich eine vollständig klinische Überprüfung. Ich muss als Zahnarzt die Integration des Implantates im Mund erkennen – dreidimensional im Knochen und auch im Zahnfleisch. Eine gesunde Ausgangssituation ist das A und O für das Setzen des Zahnersatzes. Am Ende muss der Patient funktionell wie auch ästhetisch zufriedengestellt werden.

Wie lange sind Implantate haltbar?

Man geht eigentlich davon aus, dass ein Implantat ein Leben lang hält. Man kann es natürlich nicht 100% versprechen, das hängt von vielen Faktoren ab. Aber in der Regel sollte es so sein. Der Zahnersatz selbst unterliegt natürlich einer gewissen Abnutzung. Dieser muss nach 10 bis 15 Jahren vielleicht einmal ausgetauscht werden. Das hängt vom individuellen Gebrauch ab. Wenn jemand knirscht, nutzen sich die Zähne schneller ab. Dann kann es sein, dass man die Konstruktion auf den Implantaten noch einmal machen muss.

Der Vorteil von Implantaten ist, dass man sozusagen „anbauen“ kann. Wenn Sie heute zwei Implantate mit einer Brückenversorgung bekommen und verlieren Zähne, kann man die vorher gesetzten Implantate wieder nutzen um beispielsweise mit zwei weiteren Implantaten größere Strecken im Kiefer zu überbrücken. Das ist ein riesiger Vorteil, um die Funktionsfähigkeit wieder herzustellen.

Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie einen Wunsch frei hätten (von Branche/Politik/Patienten)? Was würden Sie gerne ändern?

Mein großer Wunsch wäre es, dass unser Gesundheitsverwaltungssystem vereinfacht wird. Es müsste für den Patienten transparenter werden, welche Leistung er erstattet bekommt und welche nicht. Wichtig wäre auch eine Beschleunigung des Bürokratie-Prozesses – also von der ersten Besprechung mit dem Patienten über die Planung, Entscheidung und der Einholung des Zuschusses bis hin zur Genehmigung. Stichwort Digitalisierung – da gibt es riesigen Handlungsbedarf. Wenn man diese Prozesse digital vereinfacht, transparenter und schneller macht, sehe ich eine Menge Potenzial für die Beschleunigung.

Verfasst von Sonja Zajontz
am 29. November 2022 unter Zahnärzte stellen sich vor.