Stiftung Warentest Zahnzusatzversicherung Test 2023
Der neue Stiftung Warentest Zahnzusatzversicherung Test 2023 trägt den Titel „Mehr Geld für schöne Zähne“. In der Ausgabe 6/2023 von Stiftung Warentest Finanztest, wurden insgesamt 289 Tarife von Zahnzusatzversicherungen verglichen und getestet. Das Ergebnis, so Stiftung Warentest ist, dass eine gute Police selbst teure Sanierungen für alle bezahlbar macht.
Getestet wurden Zahnzusatzversicherungen aller Versicherer auf dem deutschen Markt, deren Angebote Versicherten aller gesetzlichen Krankenkassen offenstehen. Dabei wurden von Stiftung Warentest 213 Tarife nach Art der Schadensversicherung überprüft. Bei diesen Zahnversicherungen sind die Beiträge in unterschiedliche Altersgruppen aufgeteilt, was in der Regel während der Vertragslaufzeit zu steigenden Beiträgen führt. Die 76 verbleibenden Zahnzusatz-Tarife können ohne altersbedingte Beitragsanpassungen abgeschlossen werden. Davon sind 7 nach Art der Schadensversicherung und 69 nach Art der Lebensversicherung (Beitragskalkulation nach Eintrittsalter) kalkuliert.
Insgesamt haben 131 Tarife das Prädikat „sehr gut“ erhalten und gehören zu den besten Angeboten im Test. Den ersten Platz teilen sich 35 Zahnzusatzversicherung Testsieger. Alle 35 Tarife wurden mit der Best-Note 0,5 ausgezeichnet. Die schlechtesten Ergebnisse der Tester sind 11-mal ausreichend und einmal mangelhaft.
Inhaltsverzeichnis
Schwerpunkt im Test 2023: Zahnersatzleistungen
Mit einer Gewichtung von 90 Prozent wird das Testergebnis fast vollständig vom Zahnersatz bestimmt. Weitere Leistungen, die nichts mit Zahnersatz zu tun haben wurden im Testergebnis zwar aufgeführt aber nicht mit bewertet. Dazu gehören u.a. Leistungen für Kunststofffüllungen, Wurzelbehandlungen, Parodontalbehandlung oder die Professionelle Zahnreinigung. Obwohl im Testbericht festgestellt wird, dass die gesetzliche Krankenkasse oft weniger als 20 Prozent von den Gesamtkosten für Zahnersatz übernimmt!
Damit sich die Leser von der Problematik überzeugen können, gibt es 4 unterschiedliche Versorgungsvarianten für Zahnersatz. Gezeigt wurde, wieviel die gesetzlichen Kassen durchschnittlich erstatten und wie viel Geld Patienten durchschnittlich von ihrer privaten Zusatzversicherung erhalten würden.
Bei der Bewertung der Leistungen wurden die maßgeblichen Versicherungsbedingungen der Zahnzusatzversicherungen berücksichtigt, welche für die Höhe der jeweiligen Leistung zusammenwirken.
Ein Gewichtungsschwerpunkt von 40 Prozent lag bei der privaten Zahnersatzversorgung (Privatversorgung, ohne Inlays und Implantate). Dies ist z.B. eine Privatversorgung mit Kronen, Teilkronen und Brücken mit privatzahnärztlichen Gebührenanteil, die somit mit Abstand am stärksten gewichtet wurde. Implantat Leistungen wurden mit 20 Prozent gewichtet. Die Leistungen zur Regelversorgung und jährliche Summenbegrenzung spielten mit jeweils 10 Prozent nur eine Nebenrolle. Bei Versicherungen mit einer Wartezeit wird das Ergebnis leicht abgewertet. Stiftung Warentest zeigte folgende Versorgungsvarianten:
Versorgung durch ein Implantat
Das Implantat ist mit 4.456 Euro am teuersten. Ausgegangen wird hier von einer teuren Behandlung, bei der zur Vorbereitung zunächst ein Knochenaufbau erforderlich ist, bevor das Implantat eingesetzt werden kann. Das Implantat löst mit 3.847 Euro einen riesigen Eigenanteil für den Patienten aus. Der winzige Kassenanteil von 609 Euro ist kaum zu spüren.
Befund: Zahnbegrenzte Lücke mit einem fehlenden Zahn 5, Unterkiefer | Versorgungsart: Krone auf Implantat |
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Materialkosten | 969 Euro |
Implantologische Leistungen | 936 Euro |
Knochenaufbau | 1.437 Euro |
Suprakonstruktion (Zahnkrone die auf dem Implantat sitzt) | 1.114 Euro |
Gesamtkosten | 4.456 Euro |
Kassenzuschuss (609 Euro, Festzuschuss mit Höchstbonus 75 %, Stand 2023) | 609 Euro |
Eigenanteil | 3.847 Euro |
Zahnzusatztarife decken | bis zu 3.847 Euro der Kosten |
Zahnversorgung durch ein Inlay
Die Inlay-Kosten werden im Test mit 724 Euro angesetzt. Sie beinhalten 362 Euro Material- und Laborkosten und 362 Euro Zahnarzthonorar. Dafür zahlt die Kasse keinen Festzuschuss, sondern nur so viel, wie sie für die Füllung zahlen würde. Somit werden 51 Euro von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen, was nur 7 Prozent von der Rechnung sind. Der Test-Patient muss pro Inlay 673 Euro selbst bezahlen.
Befund: Zahn der eine Füllung benötigt | Versorgungsart: Dreiflächiges Keramik Inlay |
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Material- und Laborkosten | 362 Euro |
Zahnärztliche Leistungen (berechnet nach GOZ mit dem 3,0-fachen Gebührensatz | 362 Euro |
Gesamtkosten | 724 Euro |
Kassenzuschuss (Kosten einer Amalgamfüllung) | 51 Euro |
Eigenanteil | 672 Euro |
Zahnzusatztarife decken | Bis zu 672 Euro der Kosten |
Vollverblendete Metall-Keramik-Krone
Herangezogen wurden die Kosten einer vollverblendeten Keramik-Krone im nicht sichtbaren Bereich. Veranschlagt wurden Gesamtkosten von 700 Euro. Abzüglich einer kalkulierten Kassenleistung von 263 Euro verbleibt ein Eigenanteil von 437 Euro.
Befund erhaltungswürdiger Zahn 5, Unterkiefer | Versorgungsart: Vollverblendete Metallkeramikkrone |
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Gesamtkosten | 700 Euro |
Kassenzuschuss (Festzuschuss 2023 mit Höchstbonus 75 %) | 263 Euro |
Eigenanteil | 437 Euro |
Zahnzusatztarife decken | bis 437 Euro der Kosten |
Kassenkrone
Die gesetzliche Regelversorgung eines Zahnes im nicht sichtbaren Bereich ist eine Krone aus einer nicht Edelmetalllegierung (NEM). Diese wird nach den kassenzahnärztlichen Abrechnungsregeln für Zahnarztleistungen (Bema) und für Laborleistungen (BEL) abgerechnet. Gesamtkosten: 350 Euro. Abzüglich Kassenzuschuss verbleibt ein Eigenanteil von 87 Euro für eine derartige Regelversorgung.
Befund erhaltungswürdiger Zahn 5, Unterkiefer | Versorgungsart Kassenkrone: Vollgusskrone aus edelmetallhaltiger Legierung |
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Gesamtkosten | 350 Euro |
Kassenzuschuss (Festzuschuss 2023 mit Höchstbonus 75 %) | 263 Euro |
Eigenanteil | 87 Euro |
Zahnzusatztarife decken | bis 87 Euro der Kosten |
Stiftung Warentest Kundentypen
So wie auch im Vorjahr ist Stiftung Warentest im Zahnversicherung Test 2023 wieder auf verschiedene Kundentypen eingegangen. Dies bedeutet, dass es für die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kunden eigene Testsieger und Empfehlungen je Kundentyp gibt. Jeder Kundengruppe werden entsprechend der Ansprüche passende Zahnzusatztarife empfohlen.
Für alle Tarife wurde ein Monatsbeitrag ausgewiesen, den Versicherte zahlen müssen. In den angegebenen Monatsbeiträgen finden Sie hier immer einen Dreier-Vergleich für unterschiedliche Altersgruppen.
Für Tarife mit altersbedingter Beitragsanpassungen einen Beitrag für 43 Jahre und einen Durchschnittsbeitrag von 43 bis 73 Jahre. Diese Zahntarife werden mit dem älter werden in der Regel teurer.
Für Tarife mit Altersrückstellungen (ohne Beitragsanpassung) einen Beitrag mit Eintrittsalter 43. Diese Beiträge bleiben gleich, die Beitragshöhe hängt vom Eintrittsalter ab.
Kundentyp „Rundum Sorglos“
Der Kundentyp rundum sorglos wünscht sich ästhetische Perfektion und will sich beim Zahnersatz nicht mit Leistungseinschränkungen und Versicherungsklauseln befassen. Er ist bereit für den Rundumschutz einen höheren Beitrag zu leisten und will mit modernen Behandlungsmethoden versorgt werden. Dieser Kundentyp wünscht sich eine Zahnzusatzversicherung, die auch die teuren Inlays oder die Versorgung mit Implantaten zu 100 Prozent abdeckt.
Die für diesen Kundentyp empfohlenen Tarife haben alle die Bestbewertung SEHR GUT (0,5) und gehören zu den Testsiegern bei Stiftung Warentest. Sie bieten einen 100 Prozent Schutz für Zahnersatz. Doch zu beachten ist: Leider übernehmen nicht alle Angebote die Zusatzkosten für moderne Zahnbehandlungen wie Kunststofffüllungen, Wurzelbehandlungen, Parodontalbehandlungen oder eine Professionelle Zahnreinigung zu 100 Prozent. Die Zahnzusatzversicherungen kosten für 43-Jährige durchschnittlich 22 bis 58 Euro im Monat.
Concordia ZAHN SORGLOS
100% Leistung mit Begrenzungen im 1. Jahr
- 100% Zahnbehandlung
- 100% professionelle Zahnreinigung
- 100% Zahnersatz & Narkoseleistung
- 500 Euro Bleaching ohne Wartezeit
- 8.000 Euro Kieferorthopädie
Continentale Exklusiv CEZE
Die 100% Zahnversicherung mit stabilem Beitrag
- 100% für Zahnbehandlung
- 100% für Zahnersatz, Implantate
- 100% für Brücken, Kronen, Inlays
- 250 Euro für Zahnreinigungen / Bleaching
- keine altersbedingte Beitragserhöhung
astra ZahnSieger 100
100% Erstattung ohne Wartezeiten & Gesundheitsprüfung
- 100% Zahnersatz
- 100% Zahnbehandlung
- 100% Narkoseleistungen
- 100% mikroinvasive Kariesinfiltration
- 200 EUR professionelle Zahnreinigungen
Kundentyp „Gut und günstig“: Zahntarife mit Selbstbehalt
Der Kundentyp gut und günstig legt Wert auf eine hochwertige Zahnversorgung und möchte lieber zahnfarbene Keramik statt Metall im Mund. Er benötigt keine Vollkasko-Versicherung und ist für einen günstigeren Beitrag bereit einen Teil der Zahnarztrechnung trotz Versicherung selbst zu übernehmen. Dafür sucht er nach einem Kompromiss zwischen den Leistungen und behält die Versicherungsbeiträge im Blick.
Er möchte auch im höheren Alter nicht mehr als 30 Euro im Monat bezahlen. Die für diesen Kundentyp entsprechenden Tarife von Stiftung Warentest haben alle das Qualitätsurteil GUT (2,0) oder besser. Bei den günstigen Tarifen werden nur in wenigen Angeboten gute Leistungen für moderne Zahnbehandlungen zum Zahnerhalt erbracht.
LKH ZahnUpgrade90+
100% Erstattung bei regelmäßiger Zahnprophylaxe
- 90-100% Zahnersatz
- 90-100% Zahnbehandlungen
- 200 € proffesionelle Zahnreinigung
- 200 € Zahn Bleaching, Narkose, Lachgas
- 4.000 € ab dem 2. Kalenderjahr
Continentale CEZP-U
Tarif mit Alterungsrückstellungen
- 100% Zahnbehandlung
- 90% Zahnersatz, Implantate
- 90% Brücken, Kronen, Inlays
- 80 Euro professionelle Zahnreinigungen
- keine altersbedingte Beitragserhöhung
astra ZahnPerfekt 75
Leistungen ohne Wartezeiten & Gesundheitsprüfung
- 75% für Zahnersatz
- 100% für Kunststofffüllungen
- 100% für Zahnbehandlung
- 75% für Narkoseleistungen
- 160 EUR professionelle Zahnreinigungen
Kundentyp „Kasse genügt“: Basisschutz für die Regelversorgung
Der Kundentyp Kasse genügt gibt sich mit der Kassenleistung und somit einer Regelversorgung für Zahnersatz zufrieden. Mehr Geld für die Zähne kann oder will er/sie nicht ausgeben. Er möchte mit einer Zahnzusatzversicherung lediglich seinen Eigenanteil an der Regelversorgung der Krankenkasse finanzieren. Die Tarife bieten sehr gute Leistungen im Bereich der „Regelversorgung“. Für eine Versorgung mit Inlays, Implantaten oder Zahnersatz mit Privatanteil sind diese Angebote nicht geeignet.
AXA Dent
Günstiger Basisschutz für Zahnersatz
- 100% für eine Zahnersatz Regelversorgung
- Verdoppelung Festzuschuss für Zahnersatz
- Keine Leistung für Zahnbehandlungen
- Keine Leistungen für Inlays
HALLESCHE plusZ
Basis Tarif für Zahnersatz Behandlungen
- Verdoppelung Festzuschuss (Kassenleistung)
- Höhere Leistungen mit geführtem Bonusheft
- 4 Facher Festzuschuss bei Härtefallregelung
- Keine Leistung für Zahnbehandlungen
ERGO doppelter Festzuschuss bei Zahnersatz (ZEF)
Basis-Schutz für eine Zahnersatz-Regelversorung
- Verdoppelung der Kassenleistung
- Höhere Leistungen mit Bonusheft
- Höhere Leistung mit Härtefallregelung
- Keine Zahnbehandlungen
- Keine Zahnprophylaxe
Hierzu sind wir anderer Meinung
Die Leistungen von Zahnzusatzversicherungen für Zahnbehandlungen wie z.B. für Professionelle Zahnreinigung, Parodontalbehandlungen, Kunststofffüllungen oder Wurzelfüllungen sollten nach unserer Meinung beim Test von Zahnzusatzversicherungen ein Kriterium sein, das die Leistungsstärke einer Zahnzusatzversicherung mit bewertet. Denn moderne Zahnbehandlungen sind wichtig, weil sie der Zahnerhaltung dienen. Sie können aber mit hohen Kosten für den Patienten zu Buche schlagen. Hochwertige Wurzelfüllungen z.B. bedeuten (das erläutert auch Stiftung Warentest) häufig einen Eigenanteil von ca. 200 bis 1.000 Euro. Eine dreiflächige Zahnfüllung aus Komposit kostet (laut Kostenbeispiel Stiftung Warentest) 83 Euro. Die Mehrkosten für einen größeren Zahn können über 100 Euro liegen. Parodontalbehandungen beinhalten oft mehrere professionelle Zahnreinigungen und ergänzende Diagnoseleistungen, die von der Kasse nicht übernommen werden. In weniger stark ausgeprägten Fällen einer Zahnbetterkrankung müssen Patienten für die ganze Behandlung Hunderte Euro privat zahlen.
Diese Zahnbehandlungen werden im Zahnzusatzversicherung Test 2023 zwar aufgeführt, für wichtig befunden und mit Preisbeispielen dargestellt. Berücksichtigt werden sie in der Auswertung allerdings nicht. Bitte achten Sie also darauf, dass es passieren kann, dass Sie im Test von Stiftung Warentest einen Testsieger finden, dieser jedoch möglicherweise keine Leistungen für derartige Zahnbehandlungen beinhaltet.
Unser Fazit
Von einem so großen Zahnzusatzversicherung Test Anbieter erwarten wir, dass hochwertige Zahnbehandlungen berücksichtigt werden, denn sie können Patienten nachweislich vor teurem Zahnersatz schützen. Oft kann ein Zahn mit einer Wurzelbehandlung gerettet werden, so dass ein teures Implantat gar nicht notwendig ist. Regelmäßige Kontrollen verbunden mit einer regelmäßigen professionellen Zahnreinigung beugen Zahnerkrankungen vor, schützen die Zahnsubstanz und können damit auch Zahnersatz vorbeugen.
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Durch einen professionellen Zahnzusatzversicherung Test können Sie bei uns aus einer Vielzahl von Tarif-Angeboten einen auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Testsieger mit dem besten Preis- und Leistungsverhältnis finden. Wir nutzen professionelle Zahnzusatzversicherung Tests, um die Erstattungen der Tarife bei Zahnersatz, Zahnbehandlung und Zahnprophylaxe genau miteinander zu vergleichen.
Lassen Sie uns rechnen: Welche Kosten mutet Stiftung Warentest einem Patienten in 5 Jahren zu, so dass diese laut Stiftung Warentest nicht versichert werden müssten?
Gehen wir davon aus, dass jährlich eine professionelle Zahnreinigung für 100 Euro durchgeführt wird und ersetzen z.B. 7 Kunststofffüllungen (Kosten jeweils 100 Euro). In diesem Beispiel kommen in 5 Jahren insgesamt 1.200 Euro auf Sie zu, was monatlich 20 Euro entsprechen. Kommt jetzt z.B. noch eine Wurzelbehandlung in dieser Zeit dazu, wird es richtig teuer.
Das vollständige Ergebnis der Stiftung Warentest können Sie auch im Finanztest Magazin Ausgabe 06/2023 nachlesen.
Erneut hält Stiftung Warentest 2023 an seinem altbewährten Test-Verfahren fest und veröffentlicht sein Ergebnis mit dem Titel „Schöne Zähne für jedes Budget“.
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Testverfahren von Stiftung Warentest 2023
Für das Testverfahren sind vier modellhafte Zahnersatz Versorgungen unter Einbeziehung der durchschnittlichen Leistung aus einer gesetzlichen Krankenkasse (GKV) zur Bewertung herangezogen worden:
Eine Kassenkrone, eine Krone plus privates Extra, ein Inlay sowie ein Implantat samt Krone und einem vorbereitendem Knochenaufbau.
- Für das Qualitätsurteil wurde ein Durchschnitt aus allen drei GKV Bonusstufen plus Versicherungs-Leistung in ihrem Zusammenwirken berücksichtigt.
- In Test wurden die Zahnersatzleistungen mit 90 Prozent und die jährlichen Summenbegrenzungen mit 10 Prozent bewertet.
In das Qualitätsurteil gingen die Urteile für die vier genannten Versorgungsvarianten sowie für die jährlichen Summenbegrenzungen in folgender Gewichtung ein:
10 Prozent für eine Zahnersatz Regelversorgung / Kassenleistung
Der GKV Bonus gibt an, welchen Prozentsatz man als Patient von den gesetzlichen Krankenkassen bei Zahnersatz als Zuschuss für die Regelversorgung erhält: 60 Prozent als Mindestbonus, 70 Prozent für jährliche Zahnvorsorgetermine in den letzten 5 Jahren oder 75 Prozent als Höchstbonus für jährliche Zahnvorsorgetermine in den letzten 10 Jahren.
Stiftung Warentest überprüft, ob eine Zahnersatzversicherung den Erstattungsprozentsatz vom Bonusheft des Patienten abhängig macht und in welchem Umfang der Tarif dann Leistungen erbringt. In der Regel übernehmen auch günstige Versicherungen 100 Prozent der verbleibenden Kosten für eine Zahnersatz Kassenversorgung.
40 Prozent für eine Privatversorgung ohne Inlays und Implantate
Die Privatversorgung (Implantate und Inlays ausgeklammert) wird zu 40 Prozent für das Testergebnis herangezogen.
Eine Privatversorgung mit z.B. Kronen, Teilkronen und Brücken mit privatzahnärztlichen Gebührenanteil wird somit mit Abstand am stärksten gewichtet. Der Rechnungsbetrag in der Modellannahme ist doppelt so hoch wie der Rechnungsbetrag der Regelversorgung und verteilt sich je zur Hälfte auf Zahnarzthonorar und Material- und Laborkosten. Das im Modell berücksichtigte Zahnärztliche Honorar wird zu 30 Prozent mit dem 3,5-fachen Satz der für Privatabrechnung gültigen Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) berechnet, der Rest mit dem 2,3-fachen GOZ-Satz.
Für die Bewertung wird berücksichtigt ob eine Erstattung von Zahnarzthonoraren mindestens bis zum 3,5-fachen GOZ-Gebührensatz in den Versicherungsbedingungen geregelt ist.
Die Kosten für Implantate und Inlays werden hierbei ausdrücklich nicht berücksichtigt, da diese separat mit jeweils 20 Prozent bewertet werden.
20 Prozent für das Implantat mit Knochenaufbau
Das Implantat ist mit Abstand die teuerste Zahnersatzversorgung und wird mit 20 Prozent bewertet. Im konkreten Fall beträgt der Rechnungsbetrag der Implantat-Versorgung insgesamt 4.456 Euro. Er setzt sich zusammen aus
- 1.437 Euro für einen Knochenaufbau (ausschließlich Zahnarzthonorar),
- 936 Euro für implantologische Leistungen,
- 969 Euro für Materialkosten und
- 1.140 Euro für den Zahnersatz auf dem Implantat, die sogenannte Suprakonstruktion (davon sind wiederum die Hälfte Material- und Laborkosten).
- Das Zahnarzthonorar wurde jeweils zu 50 Prozent mit dem 3,5-fachen GOZ-Gebührensatz und mit dem 2,3-fachen GOZ-Satz berechnet.
Für die volle Punktzahl müssen von der Versicherung alle fünf Jahre zwei Implantate und in den restlichen Jahren mindestens ein Implantat jährlich erstattet werden. Zusätzlich müssen die Zahntarife mindestens 10 Implantate über die Vertragslaufzeit erstatten. Das bedeutet, dass zum Beispiel maximal 4 Implantate im Unterkiefer und maximal 6 Implantate im Oberkiefer erstattet werden müssen.
Für die Bewertung wird weiterhin berücksichtigt, ob in den Versicherungsbedingungen eine Erstattung von Zahnarzthonoraren mindestens bis zum 3,5-fachen GOZ-Gebührensatz geregelt ist, ein Knochenaufbau erstattet wird und ob es Höchsterstattungs-, bzw. Höchstrechnungsbeträge für Implantate gibt.
20 Prozent für eine Inlay-Versorgung
Bei einem Inlay handelt es sich um eine Einlagefüllung, die zahntechnisch außerhalb des Mundes angefertigt wird. Der Zuschuss für das Inlay wird von den gesetzlichen Krankenkassen nur anhand einer Amalgamfüllung mit 51 Euro berechnet. Deshalb gehören die Inlays zu den Behandlungen mit einem prozentual gesehen sehr hohen Eigenanteil. Der Rechnungsbetrag der von Stiftung Warentest modellhaften Inlay-Versorgung beträgt 724 Euro und verteilt sich zu gleichen Teilen auf das Zahnarzthonorar und die Material- und Laborkosten.
Stiftung Warentest fordert für die Zahnzusatzversicherung eine Regulierung der Leistungen mit dem Höchstsatz (3,5-Facher Satz der Gebührenordnung für Zahnärzte). Für die volle Punktzahl müssen alle fünf Jahre mindestens drei Inlays pro Kalenderjahr und in den restlichen Jahren mindestens ein Inlay pro Jahr erstattet werden.
10 Prozent für die jährlichen Summenbegrenzungen
10 Prozent werden für die jährlichen Summenbegrenzungen vergeben. Die volle Punktzahl erhalten nur Zahnversicherungen, die innerhalb der ersten sechs Jahre mindestens 1.000 Euro pro Jahr leisten. Ab dem siebten Jahr müssen mindestens 20.000 Euro pro Kalenderjahr erstattet werden. Zusätzlich müssen diese Begrenzungen bei einer unfallbedingten Behandlung entfallen.
Nicht bewertete Leistungen
Aus Sicht der Stiftung Warentest gilt auch im Test 2023 der Zahnersatz bei Zahnzusatzversicherungen als zentrale Leistung. Extras wie zahnerhaltende Maßnahmen sind deshalb auch im aktuellen Zahnzusatzversicherung Vergleich 2023 leider nicht direkt in den Leistungsvergleich eingeflossen:
Dazu zählen z.B. Leistungen für die professionelle Zahnreinigung, für Kunststoff-Füllungen statt Amalgam, oder für Wurzelbehandlungen beim Endodontologen. Die Leistungen von Zahnzusatzversicherungen für diese Behandlungen wurden im Test nicht bewertet, es wurde nur angegeben ob hierfür überhaupt Leistungen vorgesehen sind.
Zahnbehandlung | Kosten | Zahnärztlichen Leistung |
Zahnprophylaxe | 50 – 150 € | Die Professionelle Zahnreinigung, Fluoridierung und die Fissurenversiegelung dienen dem Schutz und Pflege von gesunden Zähnen. |
Kunststoff-Füllungen | 50 – 250 € | Für kleine Zahn Reparaturen werden Komposit Füllungen eingesetzt und unter dem UV-Licht aushärtent. |
Parodontose / Parodontitis | 200 – 800 € | Die Parodontitis ist in Deutschland die häufigste Ursache von Zahnverlust. Eine Parodontose Behandlung und regelmäßige professionelle Zahnreinigung schützen davor. |
Wurzelbehandlung | 300 – 1.000 € | Entzündungen der Zahnwurzel führen oft zum Zahnverlust. Die teure Wurzelbehandlung oft die letzte Rettung des eigenen Zahnes |
Kieferorthopädie (Kinder) | 1.000 – 4.000 € | Bei Kindern bis 18 wird der Behandlungsbedarf kieferorthopädische Indikationsgruppen KIG 1-5 unterteilt. Gesetzlich Versicherte erhalten ab KIG 3-5 Leistungen. KIG Stufen 1-2 müssen privat getragen werden. |