Zahnersatz
Zahnersatz heißt nicht immer, dass ein Zahn ersetzt wird. In der Zahnmedizin wird ein Zahnersatz zum ersetzten von Zahnlücken oder zum erhalten eines echten Zahnes verwendet. Das Hauptmerkmal dieser Behandlungsart ist, dass ein Zahnersatzstück passgenau zum Gebiss in einem Zahnlabor hergestellt und im Anschluss von einem Zahnarzt eingesetzt wird.
Je nach Art des Zahnersatzes, können hier sehr hohe Kosten entstehen. Wer sich diese Kosten nicht leisten kann, muss zu einer günstigen Kassenlösung greifen oder sich mit einer Zahnersatzversicherung davor schützen. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zu den verschiedenen Zahnersatz-Maßnahmen und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Inhaltsverzeichnis - Zahnersatz
Zahnzusatzversicherung für Zahnersatz
Berechnen Sie jetzt Zahnzusatzversicherung Tarife, die Leistungen für alle Zahnersatz Behandlungen erbringen.
Fehlende Zähne durch Zahnersatz ersetzen
Fehlende Zähne können auf unterschiedliche Arten ersetzt werden. Der teuerste Zahnersatz ist das Implantat. Zum Schließen der Lücke mit einem Implantat müssen keine gesunden Zähne abgeschliffen werden. Wie das folgende Bild sehr gut verdeutlicht, ersetzt das Implantat die Zahnwurzel und es wird eine Zahnkrone als Ersatz darauf befestigt. Für eine Zahnbrücke müssen zwei Ankerzähne (Brückenpfeiler) angeschliffen werden. Die Zahnbrücke wird anschließen vom Zahnarzt darauf befestigt.
Das Implantat
Bei Implantaten wird eine Zahnkrone auf eine künstliche Wurzel geschraubt, die vorher in den Knochen implantiert wurde. Die gesunden Zähne rechts und links von der Zahnlücke werden dabei nicht angegriffen. Für fehlende Zähne bzw. Zahnlücken, ist das die hochwertigste Behandlung. Leider ist es auch die teuerste Zahnersatz Lösung, die derzeit zu Verfügung steht. Wenn vor dem Implantieren noch ein Knochenaufbau notwendig wird kann sich der Preis schnell um weitere 1.000 Euro erhöhen. Die Behandlung mit einem Implantat kann zwischen drei und neun Monate dauern.
Möglicher Behandlungsverlauf bei einem Implantat
- Bei einem frisch gezogen Zahn dauert es etwa 1 bis 4 Monate, bis sich das Loch durch die Zahnwurzel im Knochen zurückgebildet hat.
- Danach kann das Zahnimplantat eingeschraubt werden und muss weitere 1 bis 3 Monate einheilen.
- Während dieser Phase, wird in einem zahntechnischen Labor, eine neue Zahnkrone für das Implantat hergestellt.
- Ist das Zahnimplantat eingeheilt, kann die neue Zahnkrone darauf festgeschraubt werden.
- Für die Zeit dieser Behandlung erhalten Patienten in der Regel einen provisorischen Zahnersatz.
Bei Patienten die einen Knochenaufbau benötigen, ist die Versorgung mit einem Zahnimplantat sehr teuer. Der Aufwand für den Knochenaufbau ist recht hoch, er kann entweder durch künstliches Knochenmaterial oder aber durch die Verpflanzung des eigenen Knochens geschehen.
Die Zahnbrücke
Zahnbrücken werden benutzt, um einen oder mehrere fehlende Zähne zu ersetzen. Sie überspannen praktisch den Platz, an dem geschädigte Zähne entfernt wurden. Zahnbrücken sind an zwei natürlichen Zähnen oder Implantaten befestigt. Die benachbarten Zähne werden als Ankerzähne oder Brückenpfeiler für die Zahnbrücke verwendet. Dabei werden oft zwei gesunde Zähne soweit abgeschliffen, dass die festsitzende Brücke perfekt darauf passt.
Die Zahnlücke wird mit einer Zahnbrücke geschlossen
Die Implantatgetragene Brücke
Durch die erhöhte Belastung von Ankerzähnen kommt es vor, dass diese unter der Zahnbrücke kaputt gehen und nicht mehr gerettet werden können. In diesem Fall ist ein Implantat die beste Lösung um die Brücke wiederherzustellen. Wenn eine Lücke von drei oder mehr Zähnen geschlossen werden muss, kann die Zahnbrücke auf zwei Implantaten aufgebaut werden. Da das einsetzen eines Implantates 1.000 Euro oder mehr kostet, kann diese Art der Zahnersatzversorgung sehr teuer werden. Meist erhalten Patienten für die Behandlung nur einen geringen Teil von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet.
Zahnprothesen (Teil- oder Vollprothesen)
Bei Prothesen handelt es sich oft um einen herausnehmbaren Zahnersatz. Die Teilprothesen werden meist aus Metall und Kunststoff gefertigt. Um den Halt einer herausnehmbaren Prothese zu gewährleisten, wird diese mit Klammern an Zahnkronen oder Gesunden Zähnen befestigt. Ist kein eigener gesunder Zahn mehr vorhanden, wird eine so genannte Vollprothese angefertigt. Die Krankenkassen sehen in herausnehmbarem Zahnersatz (Prothesen) den günstigsten und einfachsten Zahnersatz. Bei Patienten kann es durch die Befestigung der Prothesen jedoch zu Schädigungen natürlicher Zahnkronen kommen, woraus schwer zu kalkulierende Kosten für die Zukunft entstehen können.
Zahnersatz zum Erhalt der eigenen Zähne
Kommt ein Zahnersatz zum erhalten eines Zahnes zum Einsatz, wird der defekte Teil durch ein Zahnersatzstück ersetzt. Das geschieht in zwei Arbeitsschritten, da das Zahnersatzstück speziell für das Gebiss hergestellt werden muss. In der Regel geschieht das in einem Zahnlabor oder wird mit einer modernen Spezialmaschine im CEREC Verfahren produziert. Beim CEREC (Ceramic Reconstruktion) wird der Zahnersatz sofort aus einem Keramikblock beim Zahnarzt hergestellt. Dadurch kann die Behandlung in einer etwas längeren Sitzung abgeschlossen werden.
Zahnkronen
Der häufigste Grund für eine Zahnkrone ist die Beschädigung der harten Zahnsubstanz (z.B. Zahnschmelz, Zahnbein) aufgrund von Karies. Die natürliche Zahnkrone ist dadurch derart geschwächt, dass ein Füllungsversuch nicht mehr sinnvoll erscheint. Bei der Anbringung einer zahnmedizinischen Krone (Zahnkrone) wird eine „Kappe“ in Form des ursprünglichen Zahnes über den abgeschliffenen Stumpf gesetzt. Dabei werden die Form, Stärke und Größe der ursprünglichen Zahnkrone wiederhergestellt. Der Patient kann bei der Zahnkrone aus einer Vielzahl von Materialen und Arbeitsmethoden auswählen. Zur Auswahl stehen die metallfarbige Metall-Krone (Kassenkrone), eine Goldkrone oder Vollkeramikkrone.
Teilkronen, Overlays und Onlays
Wie der Name Teilkrone schon verrät, handelt es sich hierbei um keine vollständige Überkronung einzelner Zähne. Eine Teilkrone wird eingesetzt, wenn die Zahnkrone etwa nur teilweise beschädigt oder abgebrochen ist. Dabei wird die beschädigte Zahnsubstanz entfernt und die Teilkrone mit einem speziellen Klebstoff befestigt.
Das Overlay kommt zum Einsatz, wenn nur die Kaufläche behandelt werden muss und die restliche Zahnsubstanz unbeschädigt ist. In diesem Fall versuchen die Zahnärzte die eigene Zahnsubstanz so lange wie möglich zu erhalten und schleifen nur so viel wie nötig von der Zahnoberfläche ab. Im Anschluss wird das Overlay ähnlich wie eine Bodenfliese auf den natürlichen Zahn aufgeklebt.
Onlays werden über die Zahnwände bzw. Zahnhöcker des natürlichen Zahns hinaus verwendet und geben dadurch der verbleibenden Zahnsubstanz mehr Stabilität. Einfach erklärt sind Teilkronen, Onlays und Overlays die großen Brüder der Inlays. Sie werden individuell angefertigt und fest mit der restlichen Zahnsubstanz verklebt.
Inlays
Unter Inlays versteht man besonders hochwertige und haltbare Zahnfüllungen, die in der Regel aus Edelmetall, Kunststoff oder Keramik im Labor angefertigt werden. Bei dieser Art der Füllungstherapie wird der Zahn nicht aufgefüllt. Da das Inlay in den präparierten Zahn eingelegt und fest verklebt wird, erzielt man durch die besseren Materialeigenschaften eine längere Haltbarkeit.
Hinweise: Die Zahnfüllungen aus Amalgam, umgangssprachlich auch „Plomben“ genannt, bestehen aus Quecksilberverbindungen. Dieses wiederum ist im Prinzip giftig, daher gibt es eine jahrzehntelange Diskussion über mögliche Gesundheitsrisiken durch Amalgamfüllungen. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, der sollte zu Alternativen greifen.
Keramik-Inlay
Diese werden im Labor aus einer bruchfesten Keramikmischung hergestellt und farblich an die natürliche Zahnfarbe angepasst. Ästhetik durch die farbliche Angleichung ist hier der größte Vorteil. Da das Inlay mit der restlichen Zahnsubstanz fest verklebt wird, stabilisiert es zudem die verbleibende Zahnkrone.
Cerec-Inlay
Durch die so genannte Cerec 3D Technologie kann dieses Inlay mit nur einem Zahnarztbesuch eingesetzt werden. Mit einer Kamera wird eine dreidimensionale Darstellung des notwendigen Inlays erstellt. Dieses wird es mit einer speziellen CNC-Maschine aus einem Keramikblock gefräst und im Anschluss direkt eingeklebt.
Gold-Inlay
Durch eine besondere Legierung aus Gold, Silber und Platin ist das Gold-Inlay die widerstandsfähigste und dadurch langlebigste Sorte von Inlays. Durch die Farbe des Goldes ist es jedoch sehr auffällig und wird daher in der Regel aus ästhetischen Gründen in nur nicht sichtbaren Bereichen eingesetzt.
Galvano-Inlay
Hierbei handelt es sich um eine Mischform, dabei wird ein Gold-Inlay mit Keramik in Zahnfarbe beschichtet. So ist die Farbe der reparierten Zahnkrone einheitlich und der Kern behält die Stabilität der Edelmetall-Legierung.
Kunststoff-Inlay
Für eine bessere Haltbarkeit werden hierbei teilweise Keramikteilchen unter den Kunststoff gemischt. Im Direktvergleich zu den anderen Inlays ist die Haltbarkeit allerdings nicht sehr zufrieden stellend. Aus diesem Grund werden diese Inlays eher selten verwendet.
Veneers als moderne Zahnverblendung
Als so genannte Zahnverblendungen werden kosmetische Zahnkorrekturen an den Front-Zähnen bezeichnet. Dabei werden die Vorderzähne entweder gar nicht oder nur leicht abgeschliffen und die Verblendschalen anschließend auf die Zähne aufgeklebt. Verblendungen sind insbesondere sinnvoll bei leichten Zahnfehlstellungen, bei Zahnverfärbungen (beispielsweise nach einer Wurzelbehandlung) oder nach Unfällen, bei denen größere Stücke der Frontzähne herausgebrochen sind.
Verblendungen gibt es aus den Materialien Keramik und Komposit. Die Keramik-Variante bezeichnet man als Veneers und kostet zwischen 500 bis 1000 Euro pro Blende (einzelner Zahn). Verblendungen aus Kunststoff sind mit 80 bis 250 Euro pro Verblendung verhältnismäßig preiswert. Der Vorteil der teureren Keramik Veneers ist, dass sie natürlicher aussehen.
Funktionsanalyse oder Funktionstherapie (im Zusammenhang mit Zahnersatz)
Im Zusammenhang mit Zahnersatzmaßnahmen können funktionsdiagnostische und funktionstherapeutische Maßnahmen notwendig werden, um das Zusammenspiel der Zähne und den Aufbiss zu überprüfen. So kann sichergestellt werden, dass der Zahnersatz später optimal passt. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die hier anfallenden Kosten nicht.
Wann ist eine Funktionsanalyse sinnvoll
Die Funktionsanalyse erfasst eine krankhafte Veränderung der Kieferfunktion. Bei einer aufwendigen Zahnersatzmaßnahme kann der Zahnhalteapparat, die Kaumuskulatur und die Kiefergelenke untersucht werden. Eine Funktionsanalyse liefert Informationen, die bei einer Zahnrestauration mit Implantaten, Brücken oder mehreren Kronen hilfreich sein kann.
Aufgabe der Funktionsanalyse
Mit der Funktionsanalyse wird überprüft, ob ein falscher Biss vorliegt. Der falsche Biss kann die Kiefergelenke sowie das Zusammenspiel der Kaumuskulatur beeinträchtigen. Sollte das der Fall sein, kann der Fehler in Verbindung mit der Zahnersatzmaßnahme behoben werden.