All-on-4® Implantatbehandlung: Erklärt von Zahnarzt Michael Weiß

Das All-on-4® Behandlungskonzept hat schon viele zahnlose Patienten ins normale Leben zurückgebracht. Über die Voraussetzungen und Anwendung der All-on-4® Methode haben wir uns ausgiebig mit Zahnarzt Michael J. Weiß von MunichDent unterhalten.

Er bietet das innovative Implantationskonzept in seiner Praxis im Münchener Stadtteil Sendling an. Die Vorteile und Besonderheiten von All-on- 4® möchten wir Ihnen im nachfolgenden Interview im Detail vorstellen:

Herr Weiß, Sie bieten in Ihrer Praxis MunichDent das All on-4® Behandlungskonzept an. Was überzeugt Sie daran?

All-on-4® eignet sich vor allem für Patienten, die aus unterschiedlichen Situationen heraus, keine erhaltungswürdigen oder gar keine Zähne mehr haben. Das hängt häufig mit Zahnarztangst zusammen, die in der Regel auf schlechte Erfahrungen zurückzuführen ist.

Wie bei allen Behandlungen unserer Patienten, steht die Aufklärung über die verschiedenen Möglichkeiten im Vordergrund. Bei diesen Gesprächen wird schnell klar, dass das Konzept extrem gut funktioniert, weil es für nahezu jeden Menschen anwendbar ist. Wir können unseren Patienten also in relativ kurzer Zeit zu einem strahlenden Lächeln verhelfen.

Wie funktioniert das All-on-4®-Implantatkonzept konkret?

Das All-on-4® Behandlungskonzept wurde in den 90er Jahren von Prof. Dr. Paulo Maló in Portugal zusammen mit der Schweizer Firma Nobel Biocare® entwickelt. Wie der Name schon verrät, wird eine vollständige Zahnreihe eines Kiefers an nur vier Implantaten befestigt. Diese neue Zahnbrücke ist sofort belastbar und ein ehemals zahnloser Patient ist dadurch direkt nach der Behandlung wieder gesellschaftsfähig! 

Nobel Biocare® ist die erste Firma, die sich auf Zahnersatz auf vier Implantaten spezialisiert hat. Dadurch verfügt sie über die längsten Patientenstudien zu Zahnimplantaten und deren Knocheneinheilung. Von Nobel Biocare beziehen wir auch die Original-Implantate, die bei uns eingesetzt werden.

In der Zeit, als Prof. Maló das Konzept entwickelt hat, galt nur die klassische Behandlung, dass man in den Oberkiefer acht Implantate und in den Unterkiefer sechs Implantate zur Befestigung des Zahnersatzes einsetzt. Dies ist zumeist mit größeren Knochenaufbaumaßnahmen, längeren Einheilungszeiten und erhöhten Kosten verbunden. Viele Menschen konnten sich das nicht leisten, was sich erst durch das All-on-4® Behandlungskonzept änderte. 

Kurze Operationszeiten, bessere Heilung und geringere Schmerzen - die wesentlichen Vorteile des All-on-4® – Implantatkonzepts. (Bildquelle: MunichDent)

Wie unterscheidet sich All-on-4® zu der konventionellen Vorgehensweise für Zahnersatz auf Implantaten?

Das Schöne ist, dass das Konzept auf das Wesentliche herunter gebrochen und für nahezu jeden Menschen anwendbar ist. Durch nur vier Implantate pro Kiefer wird einem zahnlosen Patienten zu einem neuen, festen Gebiss verholfen. Durch die speziell entwickelte Implantationstechnik ist zumeist kein aufwändiger Knochenaufbau notwendig. Das Verfahren spart damit Zeit und Geld – und löst die Versorgung mit einer herausnehmbaren Zahnprothese ab. Die Versorgung ist sofort belastbar, innerhalb kurzer Zeit werden Sprach- und Kaufunktion sowie Ästhetik wieder hergestellt. 

Anfertigung eines Röntgenbilds

Bildquelle: MunichDent / Michaela Handrek-Rehle

Die Anfertigung eines 3D-Röntgenbilds ist die Grundvoraussetzung für die spätere Implantatsetzung

All-on-4® - Behandlungskonzept

Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG

Beim Implantat-Konzept All-on-4® wird eine vollständige Zahnreihe eines Kiefers an je nur vier Implantaten befestigt. 

All-on-4®- Implantation

Bildquelle: MunichDent

Mit dem All-on-4®-Implantatkonzept wird bei zahnlosen Patienten innerhalb kurzer Zeit die Sprach- und Kaufunktion sowie Ästhetik wieder hergestellt. 

Wie gehen Sie damit um, wenn sich die Kieferknochen durch den jahrelangen Zahnverlust sehr stark zurückgebildet haben?

Wir machen vor der Behandlung eine sehr gute und genaue Diagnostik, zum Beispiel mit einem 3D-Röntgenbild. So können wir vor der OP virtuell festlegen, wo wir die Implantate setzen werden, um den Restknochen optimal zu verwenden.

Zusätzlich wird eine Aufstellung der Zähne vom Zahntechniker gemacht, wie sie nachher sein sollen. Diese Neuaufstellung benutzen wir als Bohrschablone. Das heißt, wir wissen, wo im Knochen der Nerv verläuft und wo die Implantate genau gesetzt werden müssen, damit der Zahnersatz nachher perfekt ist.

Wenn man diese ganze Vorbereitung im Vorfeld macht, ist der Eingriff selbst weniger schwierig. Wir haben kürzere Operationszeiten, dadurch bessere Heilung und letztendlich kaum noch Schmerzen. Die perfekte Planung ist auch sehr wichtig für das Dentallabor, das den provisorischen Zahnersatz noch am OP-Tag anfertigen muss. Voraussetzung dafür ist ein erfahrenes und eingespieltes Team.

Wie sieht es mit der Kostenübernahme durch die gesetzlichen Kassen aus?

Das All-on-4® Behandlungskonzept beruht ja auf Implantaten und fest verschraubtem Zahnersatz auf den Implantaten, sodass man wirklich wieder feste Zähne hat. Das vorherige Rekonstruieren von Ober- und Unterkiefer ist natürlich mit sehr viel Know How verbunden, hinzu kommen Material- und Laborkosten. Wir vermeiden dabei langwierige Knochenaufbauten. Dadurch können wir unseren Patienten – im Vergleich zur klassischen, Implantat gestützten Versorgung – viele Kosten einsparen. Das Problem dabei ist, dass die gesetzliche Krankenkasse für Implantate leider nichts bezahlt, wohl aber einen Zuschuss für den darauf sitzenden Zahnersatz.

Dieser gesetzliche Zuschuss reicht vermutlich nicht für die komplette Behandlung aus?

Nein, letztendlich brauchen wir eine Ergänzung für die gesetzliche Versicherungsleistung. Daher legen wir in unseren Erstgesprächen dem Patienten oftmals ans Herz, eine Zahnzusatzversicherung für laufende oder angeratene Behandlungen abzuschließen, damit sich diese anteilig an der Behandlung beteiligt. Zusätzlich bieten wir unseren Patienten eine zinsfreie Ratenzahlung über die BFS Faktoring-Gesellschaft an. So können wir bis zu 24 Monate ohne Zinsen die Rückzahlung der Beträge gestalten. Der Patient kann so den Betrag Schritt für Schritt zurückzahlen. 

Abgesehen von der fachlichen Seite, was ist für Sie der größte Nutzen dieses Konzepts?

Zahnlosigkeit ist sehr häufig mit großer Scham verbunden, so dass sich Betroffene kaum noch unter Leute trauen, nicht mehr zur Arbeit gehen oder gar depressiv werden. Das wirklich Schöne und Sinnvolle an diesem Konzept ist es daher, dass man dem Patienten die verloren gegangene Lebensqualität in kurzer Zeit zurückgeben kann. Sie können praktisch nach der Behandlung wieder essen, sprechen, lachen und so unbeschwert am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Man kann tatsächlich von einer Rehabilitation sprechen.

Gibt es denn etwas, was der Patient nach dem Eingriff speziell beachten sollte?

Wenn die OP erstmal vorbei ist und die Implantate eingeheilt sind, ist ganz klar die Prophylaxe, also konkret die Implantatreinigung das A und O. Wir nehmen den Patienten an die Hand und betreuen ihn intensiv. Wir sorgen also dafür, dass so eine Situation, als er zu uns gekommen ist, nie wieder aufkommt.

Durch das All-on-4® Behandlungskonzept können wir den Patienten letztendlich aus dieser Situation herausholen und wieder ins normale Leben bringen – das ist unabhängig vom Fachlichen ein super schöner Wert, der mir persönlich total viel zurückgibt. 

Vielen Dank für das Interview, Herr Weiß.

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Sonja Zajontz

Verfasst von Sonja Zajontz
am 18. März 2022 unter Zahnärzte stellen sich vor.