Fakten über Zähne

Interessante Fakten über unsere Zähne, denn gesunde Zähne sind wichtig für eine gute Lebensqualität. Es geht nicht allein um ein schönes Lächeln. Bei der guten Pflege der eigenen Zähne geht es vielmehr um die Fürsorge für die gesamte körperliche Gesundheit. Denn Zahnprobleme können zu etlichen körperlichen Beschwerden und Beeinträchtigungen führen. Dies gilt es, ein Leben lang zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- Wieviel Zähne hat ein Mensch?
- Zähne putzen direkt nach dem Essen ist nicht gut
- Schlechte Zahn- und Mundhygiene erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt
- Kinder haben empfindlichen Zahnschmelz und somit ein höheres Risiko für Karies
- Zähne und Rücken stehen in Zusammenhang
- Mundgeruch kommt nicht immer von den Zähnen
- Schnuller oder Daumen lutschen beeinflusst den Kiefer
- Nicht alle Mundspülungen helfen gegen Karies
- Eine Schwangerschaft kann sich negativ auf die Zähne auswirken
- Zahnbelag gibt es auch bei den „Dritten“
Wieviel Zähne hat ein Mensch?
Kinder haben 20 Zähne im vollständigen Milchgebiss. Sie bilden sich bereits beim ungeborenen Kind in der 6. bis 8. Schwangerschaftswoche. Die ersten Zähnchen zeigen sich allerdings erst im Alter von 6–12 Monaten, dieser Vorgang wird auch Zahnen genannt. Zuerst kommen die unteren und danach die oberen Schneidezähne. Bis sich das Milchgebiss vollständig gebildet hat, dauert es bis meistens bis zum dritten Lebensjahr.
Erwachsene haben 32 Zähne. 8 Schneidezähne, 4 Eckzähne, 8 Prämolaren (kleine Backenzähne) und 12 Molaren (große Backenzähne). Zu den großen Backenzähnen gehören auch die 4 Weisheitszähne, welche meist zwischen dem 16. und 25. Lebensjahr durchbrechen.
Zähne putzen direkt nach dem Essen ist nicht gut
Nach dem Verzehr von säurehaltigen Lebensmittel wie Obst, Fruchtsäften oder Softdrinks wird der schützende Zahnschmelz, die oberste Schicht auf den Zähnen, weich. Durch diese Säuren werden Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz herausgelöst und machen diesen anfälliger. Die Säure kann den empfindliche Zahnschmelz also angreifen und entmineralisieren. Dieser Zustand wird vom Speichel wieder in Ordnung gebracht – was allerdings circa eine halbe Stunde dauert.
Also sollten Sie erst etwa eine halbe Stunde nach dem Essen Ihre Zähne putzen. In dieser Zeit neutralisiert Ihr Speichel die Säuren aus den Lebensmitteln. Durch direktes Putzen nach dem Essen, würde man den angegriffenen Zahnschmelz noch zusätzlich abreiben und schädigen.
Wenn Sie nach dem Essen keine Zeit haben, eine halbe Stunde zu warten, dann raten Zahnärzte auch dazu, stattdessen vor dem Essen zu putzen. Die Mineralstoffe der Zahnpasta helfen dabei, dem Säureangriff rechtzeitig entgegenzuwirken und den Zahnschmelz widerstandsfähiger zu machen.
Schlechte Zahn- und Mundhygiene erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt
…und auch für Diabetes und Gefäßverkalkungen. Hat man oft entzündetes oder sogar blutendes Zahnfleisch, so deutet dies auf Bakterien hin, die für diese Symptome verantwortlich sind. Die Entzündung sollte unbedingt behandelt werden. Andernfalls wird diese chronisch, eine so genannte Parodontitis, die unbehandelt im Mund zu Zahnfleischrückgang und dadurch sogar zu einem Zahnverlust führen kann.
Gefährlich kann es dann werden, wenn die Bakterien über den Mund und somit über den Blutkreislauf in den gesamten Körper gelangen. Besonders gerne siedeln sie sich im Bereich des Herzmuskels an, was dort weitere Entzündungen oder eben auch Herzkrankheiten auslösen kann. Im schlimmsten Fall führt dies sogar zu einem Herzinfarkt. Umgekehrt können plötzlich auftretende Zahnschmerzen aber auch in seltenen Fällen ein Vorbote eines Herzinfarktes sein. Dieser Zusammenhang ist noch nicht final erforscht und scheint unabhängig von der Mundhygiene zu sein. Zahnschmerzen als Ankündigung eines Infarktes sind zwar selten, aber die entsprechenden Symptome sollten Sie keinesfalls ignorieren – vor allem nicht bei vorhandenen Risikofaktoren.
Neueste Studienergebnisse aus Großbritannien haben ergeben, dass regelmäßiges Zähneputzen und die Durchführung der professionellen Zahnreinigung durch Fachpersonal das Risiko künftiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachweislich reduziert.
Kinder haben empfindlichen Zahnschmelz und somit ein höheres Risiko für Karies
Fallen die Milchzähne aus, so freut sich jedes Kind über die neuen, bleibenden Zähne. Dies ist meist im Einschulungsalter von 6 Jahren der Fall. Ein schöne Zahnlücke gehört dann fast schon zum guten Ton. Allerdings ist Vorsicht geboten. Wenn ein Milchzahn ausfällt, resorbiert der nachkommende, bleibende Zahn die Zahnwurzel des Milchzahns. Wenn dieser mit Kariesbakterien befallen ist, kann der kranke Milchzahn den nachfolgenden Zahn infizieren. Es ist daher sehr wichtig, schon die Milchzähne, täglich zu pflegen und somit vor Karies zu schützen.
Der Zahnschmelz der bleibenden Zähne ist noch sehr empfindlich. Kariesbakterien greifen gerne auch gerade nachwachsende Zähne an. Kinder im Schulalter dürfen schon die Zahncreme der Erwachsenen benutzen. Es ist in dieser Phase aber sehr wichtig, auf den Kauf fluoridhaltiger Zahnpasta zu achten, um den Zahnschmelz zu unterstützen.
Des weiteren macht es Sinn, auf zuckerhaltige Lebensmittel zu verzichten oder den Verzehr einzuschränken, um das Kariesrisiko zu vermindern. Das hört sich für Eltern sicher leichter an, als es umsetzbar ist. Kinder lieben nun mal Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke. Wichtig ist es daher, den Konsum von Süßigkeiten auf bestimmte, festgelegte Zeiten zu reduzieren. So hat der Speichel eine Chance, zwischendurch die gebildeten Säuren wieder auszugleichen.
Also: wenn schon genascht wird, dann am besten als Nachtisch direkt nach der Hauptmahlzeit und mit etwas Zeitabstand dazu dann Zähneputzen. So haben Karies und Bakterien auf Dauer keine Chance im Kindermund!
Zähne und Rücken stehen in Zusammenhang
Die Muskeln und die Nerven des Kiefers stehen nicht in direktem Zusammenhang mit der Wirbelsäule. Dennoch sind bei Kieferfehlstellungen oft die Wirbelsäule bzw. der Rücken betroffen. Der Grund: der Körper versucht die Fehlstellung des Kiefers auszugleichen und verwendet dafür andere, nahegelegene Strukturen. Nacken- und Schulterverspannungen sind die Folge.
Zudem können auch fehlende Zähne Rückenschmerzen verursachen. Dieser Zusammenhang ist vielen Menschen nicht bekannt. Schon eine einzige Zahnlücke kann die Statik des gesamten Körpers durcheinander bringen. Der Grund: Ober- und Unterkiefer passen nicht mehr perfekt zusammen. Die Wirbelsäule versucht dies auszugleichen, was zu muskulären Verspannungen führen kann.
Rückenschmerzen können auch durch eine CMD (Craniomandiboläre Disfunktion) ausgelöst werden, kurz gesagt, durch eine Kieferfehlstellung. Hierfür gibt es vielerlei Ursachen, u.a das weitverbreitete, nächtliche Zähneknirschen (Bruxismus). Dies kann zu extremen Verspannungen, Kopfschmerzen sowie Schulter- oder Nackenschmerzen führen. Eine CMD wird oftmals nicht sofort erkannt, kann aber erfolgreich behandelt werden. Hierfür gibt es speziell auf CMD spezialisierte Zahnärzte und CMD Behandlungsmethoden.
Mundgeruch kommt nicht immer von den Zähnen
In Deutschland leiden ca. 40% der Menschen an Mundgeruch. Das oft stigmatisierte Thema kann unterschiedliche Ursachen haben. Die gute Nachricht: in den meisten Fällen kann man durch gute Mundhygiene und Ernährung beachtliche Erfolge erzielen.
Eine häufige Ursache von Mundgeruch ist der Bakterienbelag auf der Zunge. Für Abhilfe ist hier leicht gesorgt: mit der Zahnbürste kann auch die Zunge geputzt werden. Manche Zahnbürsten haben auf der Rückseite einen kleinen Zungenreiniger. Es gibt sogar extra Geräte hierfür, wie zum Beispiel den Zungenschaber. Durch die Reinigung der Zunge wird die Anzahl der Bakterien im Mundraum verringert und somit gleichzeitig auch das Risiko für Karies gesenkt.
Eine weitere Ursache kann auch ein verminderter Speichelfluss sein, weshalb Mundgeruch meistens morgens nach dem Aufwachen festgestellt wird. In der Nacht trinken wir in der Regel nichts, sodass die Speichelproduktion erst durch die erste Mahlzeit am Morgen angeregt wird. Der Speichel ist wichtig für den Abtransport der Bakterien, welche den schlechten Atem verursachen. Die Zahnbürste und eine gute Mundhygiene in den Zahnzwischenräumen kann hier schnell für Abhilfe schaffen.
Es gibt aber auch noch andere, hartnäckigere Fälle. Raucher leiden zum Beispiel oftmals unter Mundgeruch, da das Rauchen die Speichelproduktion vermindert. Essensreste und Bakterien können somit nicht so leicht abtransportiert werden. Wenn die Bakterien also direkt im Mund zersetzt werden, entstehen schwefelhaltige Stoffwechselprodukte, welche den schlechten Atem verursachen. Wenn sich diese geruchsbildenden Bakterien hartnäckig in den Zahnzwischenräumen ansiedeln, kann beispielsweise der Besuch beim Dentalhygieniker für Abhilfe sorgen. Mindestens ein- bis zweimal pro Jahr sollte jeder Raucher zur professionellen Zahnreinigung gehen. Der Grund: eine PZR hilft auch bei der Früherkennung einer entstehenden Parodontitis, welche durch diese hartnäckigen Bakterienherde in den Zahnfleischtaschen entstehen kann.
Schnuller oder Daumen lutschen beeinflusst den Kiefer
Babys und Kleinkinder lieben meistens ihren Schnuller oder lutschen gerne an ihrem Daumen. Das entspannt das Kind und auch für Eltern ist es angenehm, wenn sie ihr Kind leichter beruhigen oder zum Schlafen bringen. Diese Methode ist absolut verständlich und nachvollziehbar. Allerdings haben Statistiken ergeben, dass mindestens zwei Drittel der Kieferfehlstellungen von Kindern auf das Tragen von Schnullern zurück zu führen ist.
Die am häufigsten auftretende Deformation durch Schnuller (oder Daumen lutschen) ist der so genannten „offene Biss“. Hierbei schließen die unteren und oberen Schneidezähne nicht miteinander ab und befinden sich unter Umständen in nach Vorne gesetzter Position. Der Lippen- und Kieferverschluss funktioniert dadurch nicht mehr richtig. Dies kann wiederum zu weiteren Problemen, wie zum Beispiel einem Sprachfehler durch Lispeln oder eine höhere Infektanfälligkeit des Kindes, führen.
Von Zahnärzten wird deshalb angeraten, Kindern mit 2 Jahren oder auch schon früher den Schnuller abzugewöhnen. Solange dies nicht richtig klappt, raten Experten zu flachen, kleinen und flexiblen Schnullern, wodurch die ausgeübte Krafteinwirkung auf den Kiefer und das Gebiss reduziert wird. Das Risiko einer Kieferfehlstellung wird dadurch vermindert.
Nicht alle Mundspülungen helfen gegen Karies
Zähne putzen, Zahnseide und Mundwasser verwenden – all das gehört zu einer guten, ausführlichen Mundhygiene. Genauso wie bei Zahnpasta, sollte man auch bei Mundwässern auf Fluorid als Inhaltsstoff achten. Dieser stärkt den Zahnschmelz und beugt Karies vor. Verwenden Sie ein Mundwasser nur mit Essenzen, wie zum Beispiel Pfefferminze oder ätherischen Ölen, so sollten Sie sich dessen bewusst sein, dass dies lediglich den Atem erfrischen und keine ausschlaggebende Wirkung auf Ihre Mundgesundheit hat. Klar, Kräuter können beruhigend oder durchblutungsfördernd wirken, Alkohol desinfizierend – dies pflegt das Zahnfleisch. Um jedoch einen wirklich antibakteriellen Effekt zu erzielen, sollten Sie Mundwässer mit einem Fluoridgehalt von mindestens 0,025% verwenden. Die fluoridhaltigen Spülungen stärken den Zahnschmelz und schützen die Zähne vor schädlichen Säuren.
Die regelmäßige Verwendung von Mundspülungen kann niemals die Zahnbürste ersetzen! Eine gute Mundspülung ist immer nur eine Ergänzung und sollte täglich zweimal, morgens und abends nach dem Zähneputzen, angewendet werden.
Eine Schwangerschaft kann sich negativ auf die Zähne auswirken
Eine alte Volksweisheit besagt „Jedes Kind kostet einen Zahn“. Doch was ist dran an diesem Spruch? Studien haben ergeben, dass Mütter von einem oder mehreren Kindern tatsächlich eine schlechtere Zahngesundheit vorweisen. Die Ursachen scheinen vielfältig zu sein.
Bei Schwangeren hat die eigene Zahnhygiene nicht gerade oberste Priorität, aber der veränderte Hormonspiegel wirkt sich während der Schwangerschaft auf den gesamten Körper aus – auch auf die Zähne. Durch den veränderten Östrogen-Spiegel wird das Zahnfleisch während der Schwangerschaft weicher, stärker durchblutet und schwillt teilweise sogar an. Dies führt dazu, dass sich Bakterien leichter ansiedeln können und es so zu einer Zahnfleischentzündung kommt. Man spricht dann von einer Schwangerschaftsgingivitis.
Auf die Mundhygiene ist also während der Schwangerschaft ein großes Augenmerk zu legen – zumal die Magensäuren bei häufigem Erbrechen in den ersten Schwangerschaftswochen zusätzlich die Zahnsubstanz angreifen. Zum Putzen der Zähne empfiehlt sich, bei empfindlichem Zahnfleisch eine Bürste mit weichen Borsten zu verwenden. Die Zahnzwischenräume sollten mit Zahnseide oder Interdentalborsten gereinigt werden und auch die Anwendung von Mundwasser ist sinnvoll. Schwangere sollten zudem während der Schwangerschaft zweimal ihren Zahnarzt zur vorsorglichen Kontrolle aufsuchen.
Zahnbelag gibt es auch bei den „Dritten“
Zahnbelag entsteht auch dann, wenn man eine Zahnprothese verwendet. Nicht entfernte Essensreste und Bakterien tun ihr Bestes dafür. Eine sorgfältige Reinigung der „Dritten“ ist daher genauso wichtig, wie die Pflege der natürlichen Zähne. Ansonsten können sich auf der Prothese Bakterien schnell vermehren, was wiederum zu Zahnfleischentzündungen oder unangenehmem Mundgeruch führt.
Bei herausnehmbarem Zahnersatz müssen auch alle am Zahnfleisch oder Gaumen anliegenden Flächen gereinigt werden. Hier kann mangende Zahnhygiene problematisch werden. Der Belag führt dazu, dass Druckstellen entstehen und die Prothese nicht mehr richtig sitzt. Wenn sie also nicht mehr so einfach herausgenommen werden kann, sollte man das beim Zahnarzt überprüfen lassen.
Festsitzender Zahnersatz (wie Implantate oder Kronen) ist leichter zu behandeln, da er genauso wie die natürlichen Zähne im Mund gepflegt wird. Wichtig ist auch hier das gründliche Putzen in Kombination mit einer sorgfältigen Reinigung der Zahnzwischenräume.