Die häufigsten Zahnprobleme im Alter

Ältere Menschen sollten besonders auf Ihre Zahngesundheit achten.

Zahnprobleme im Alter sind leider nicht ausgeschlossen. Neben den normalen Abnutzungserscheinungen der Zähne, kommt es auch zu altersbedingten Veränderungen, welche den gesamten Mundraum schwächen. Nachfolgender Beitrag zeigt auf, welche Zahnprobleme im Alter am häufigsten auftreten und, wie Sie sie am besten behandeln.

Parodontitis – das häufigste aller Zahnprobleme im Alter

Das Zahnfleisch ist gerötet und gereizt, oftmals begleitet von Zahnfleischbluten und Zahnfleischrückgang. Wenn diese Symptome chronisch werden, handelt es sich um eine Parodontitis. Ursache hierfür sind Bakterien im Mundraum, welche sich zwischen Zahn und Zahnfleisch ansiedeln – in der Fachsprache auch Plaque genannt. Plaque baut das Gewebe des Zahnfleisches ab. Irgendwann werden die Zähne locker oder fallen gar aus. Dieser Prozess dauert sehr lange, er zieht sich meist über Jahre. Das Problem: Oft wird Parodontitis nicht bemerkt, da es nicht schmerzhaft ist. Diese Art der Zahnfleischentzündung ist eines der schlimmsten Zahnprobleme im Alter.

Aus diesem Grund ist es immens wichtig, die Mundflora mit zunehmendem Alter in Ordnung zu halten. Hierfür können Sie zu Hause beginnen – regelmäßiges, gründliches Zähneputzen, Verwendung von Zahnseide und Zahnzwischenraum Bürstchen sowie Spülen mit medizinischem Mundwasser. Außerdem sollten bei Ihrem Zahnarzt ein bis zweimal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung (PZR) durchführen lassen. Wichtig ist es auch, bei gereiztem und öfter blutendem Zahnfleisch nicht auf eigene Faust zu handeln, sondern dies beim Zahnarzt abklären zu lassen.

Mundtrockenheit – das am ehesten zu beseitigende Zahnproblem im Alter

Der Speichel wird in der Mundschleimhaut von den kleinen und großen Speicheldrüsen gebildet. Er schützt die Mundschleimhaut davor, auszutrocknen. Ist man von Mundtrockenheit betroffen, so produzieren Drüsen in den Mundschleimhaut nicht mehr genügend Speichel. Bei einem Speichelfluss von unter 0,1 ml pro Minute spricht man offiziell von Mundtrockenheit (Xerostomie).

Mit steigendem Alter verringert sich der Speichelfluss. Das ist schlecht, denn Speichel hat einen reinigenden Effekt für den gesamten Mundraum. Speichel mildert angreifende Säuren und Zucker ab und hat zudem eine Transportfunktion für Nährstoffe, die zu den Zähnen gelangen sollen. Leider nimmt zusätzlich das Durstgefühl und das Trinkbedürfnis im Alter ab. Dies führt zu Mundtrockenheit. Oftmals kommt noch eine chronische Erkrankung oder die Einnahme von Medikamenten hinzu – auch dies fördert Mundtrockenheit.

Folgen von Mundtrockenheit können Kau- und Schluckbeschwerden sowie ein gestörter Geschmackssinn sein. Durch den verminderten Speichel kommt es zur Veränderung der Mundflora, was das Risiko für Karies und Zahnfleischentzündungen erhöht.

Im Alter treten häufig verschiedene Zahnprobleme auf.

Für dieses Problem gibt es eine ganz simple Lösung: viel trinken! Und zwar am besten Wasser oder ungesüßten Tee. Im Allgemeinen sollten Sie, den Zähnen und Ihrer Gesundheit zu Liebe, auf zuckerhaltige Getränke eher verzichten. Zuckerfreie Bonbons und Kaugummis helfen gegen die Trockenheit, da sie den Speichelfluss anregen. Stark gesalzene und gewürzte Lebensmittel hingegen sollten gemieden werden.

Prothesenprobleme – das unangenehmste Zahnproblem im Alter

Eine veränderte Mundschleimhaut kann leider auch zu Problemen mit Zahnprothesen führen. Die vorher gut sitzende Prothese kann sich dann lockern oder unangenehm drücken. Ein sich zurück bildender Kieferknochen kann zusätzlich dazu beitragen. Eine Neuanpassung der Prothese wird dann notwendig.

Im Allgemeinen sollten im Alter Veränderungen der Mundschleimhaut regelmäßig beobachtet werden. Sie können auch Hinweise für andere Erkrankungen sein. Deshalb sollten Sie solche Veränderungen stets vom Zahnarzt anschauen lassen, um beginnenden Problemen rechtzeitig entgegen zu wirken.

Das effektive Reinigung einer verfärbten Zahnprothese ist ebenfalls sehr wichtig für eine gesunde Mundflora. Allein durch konsequente Sauberkeit der Dritten, werden viele Krankheitsherde vermieden.

Sekundärkaries – das vermeidbarste Zahnproblem im Alter

Sekundärkaries ist Karies, der sich zwischen Zahnersatz und eigenen Zähnen bildet. Hier gibt es oft Randspalten, in denen sich Karies sehr wohl fühlt. Schnell entsteht auf diese Weise Wurzelkaries. Dies ist eine Kariesform, die u.a. durch freiliegende Zahnhälse und gern mal im Alter entsteht. Es greift den Zahnzement und das Dentin der Zahnwurzel an und ist oftmals ein Nebeneffekt von Parodontitis oder schlechter Zahnhygiene.

Gute Zahnpflege schützt vor Karies

Um Sekundärkaries zu verhindern, ist die Pflege der Zähne und des Zahnersatzes extrem wichtig. Also: putzen Sie Ihre Zähne morgens und abends nach dem Essen, verwenden Sie Zahnseide, um die Zahnzwischenräume sauber zu halten und spülen Sie Ihren Mundraum anschließend mit kariesvorbeugendem Mundwasser. Achten Sie besonders auch auf den Kauf fluoridhaltiger Zahnpasta. Diese hilft dabei, den Zahnschmelz robuster zu machen.

Gute Zahnpflege und gesunde Ernährung schützen vor Karies

Natürlicher Zahnschutz durch ausgewogene Ernährung

Für Ihre Zahngesundheit ist zudem eine ausgewogene Ernährung das A und O. Der natürlichste Schutz vor Karies ist es, auf kalziumhaltige Lebensmittel (wie Käse oder andere Milchprodukte) und eine vitaminreiche Kost zu achten. So ist beispielsweise Vitamin A (u.a. in Tomaten, Aprikosen, Brokkoli, Spinat, Karotten) besonders gut für Ihre Mundschleimhaut, die – wie Sie oben gelesen haben – im Alter geschwächt ist. Des weiteren sollten Sie auf genügend Vitamin C (u.a. in Zitrusfrüchten, Spinat, Kohl) in Ihrem Essen achten. Es wirkt nicht nur auf den gesamten Körper positiv, sondern ist speziell für die Zahngesundheit entscheidend. Vitamin C in ein wichtiger Bestandteil des Zahnbeins (Dentin) und wirkt besonders förderlich beim Kampf gegen Parodontitis auslösende Bakterien. Nicht zuletzt sollte hier das Vitamin D genannt werden, das man sogar als „Zahnvitamin“ bezeichnet. Der Clue von Vitamin D: Es hilft dabei, Phosphor und Kalzium im Zahn zu speichern. Somit macht es ihn härter und robuster. Es ist u.a. in Haferflocken, Eiern oder Butter enthalten. Übrigens können Sie das zahnschützende Fluorid auch über entsprechende Nahrungsmittel zu sich nehmen. Fluorid ist u.a. in Garnelen, Lachs oder Wahlnüssen enthalten. Generell hilfreich ist auch Rohkost, bei der man viel kauen muss. So stärken Sie Ihr Gebiss und regen den Speichelfluss an.

Zucker schadet unseren Zähnen. Sie sollten ihn möglichst meiden oder nur in kleinen Mengen zu sich nehmen. Sie müssen aber nicht gleich jede Nascherei verteufeln. Genuss gehört zum Leben dazu – und kann auch Gutes für unsere Gesundheit bewirken. Beispielsweise hat der Verzehr dunkler Schokolade einen positiven Effekt auf unsere Zahngesundheit. Es schützt das Zahnfleisch vor Parodontitis. Dennoch bleibt auch hier der anschließende Griff zur Zahnbürste nicht erspart, um Karies zu verhindern.

Verfasst von Sonja Zajontz
am 1. April 2022 unter Zahnpflege.